Geschichte
Geschichtliche Daten über die Region Fichtelgebirge
1061 In der ersten urkundlichen Überlieferung übereignet
Kaiser Heinrich IV. seinem Ministerialen Otnant von Eschenau Siedlungsland
im Raum Waldershof, Ebnath, Fichtelberg. 1100 Zwischen
1100 und 1190 entstehen zahlreiche Siedlungen mit den Endsilben
-grün und -reuth (=roden). 1133 Gründung
des Zisterzienserklosters Waldsassen durch Markgraf Diepold III.,
das bedeutende kulturelle und wirtschaftliche Erschließung
leistet. 1135 Das Egerland wird erstmals als"regio
Egire" urkundlich genannt. Zum Reichslehen Egerland unter den
Diepoldinger Markgrafen aus dem Nordgau gehört die ganze innere
Hochfläche des Fichtelgebirges (das spätere Sechsämterland).
Den Norden nimmt das Regnitzland mit der heutigen Stadt Hof ein.
Im Südosten grenzt das Stiftland Waldsassen an. 1146
Das Egerland wird eine selbständige, reichsfreie Verwaltungseinheit.
1150 Die Grafen von Andechs-Meranien besitzen das
Gebiet vom Kleinen Kornberg bis zum Ochsenkopf als Reichslehen.
1248 Bayreuth fällt im Erbgang an die hohenzollerischen
Burggrafen von Nürnberg, die in der Folgezeit ihre Hoheitsgebiete
im Egerland ausbauen. 1285 Die Burggrafen von Nürnberg
erwerben Wunsiedel. 1322 König Ludwig der Bayer
verpfändet die Reichsstadt Eger an König Johann von Böhmen.
1323 König Ludwig der Bayer verleiht den Nürnberger
Burggrafen das Berg-recht; Abbau und Verhüttung von Metallen
im Fichtelgebirge. 1339 König Ludwig der Bayer
übereignet Marktredwitz dem Kloster Waldsassen. Ein Jahr Später
verkauft Waldsassen Marktredwitz an die Reichsstadt Eger. Bis 1816
bleibt es Enklave auf zollerischem Gebiet. 1340 Die
Burggrafen von Nürnberg gelangen in den Besitz der Herrschaft
Plassenburg mit Kulmbach. 1372 Die Burggrafen von
Nürnberg kaufen das Regnitzland; der größte Teil
des Fichtelgebirges ist nun im Besitz der Hohenzollern und teilt
von nun an die Geschicke der Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth
1385 Errichtung des "Burggrafentums ob dem Gebirg".
Es umfaßt das Obermaingebiet der fränkischen Zollern
mit dem Fichtelgebirge und gliedert sich in das Oberland und Unterland.
Innerhalb des Oberlandes gibt es das ?Land vor dem Gebirg? (Kulmbach-Bayreuth),
das "Land vor dem böhmischen Wald" (das spätere
Sechsämterland) und das "Vogtland" (Regnitzland um
Hof). 1430 Im Hussistenkrieg werden viele Orte verwüstet;
Wunsiedel widersteht dem Ansturm. 1437 Schaffung der
fünf Ämter Wunsiedel/Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz,
Thierstein, Selb. 1462 Böhmenkönig Georg
v. Podiebrad zieht bis 1463 mit seinem Kriegsvolk plündernd
durch das Land. 1492 Die bisherige "Hauptmannschaft
vorm Wald" findet sich als "die fünf Amt" (Ämter)?
bezeichnet; sie wird jeweils von einem Amtmann verwaltet.
1503 Bis 1505 Unruhen durch den Landshuter Erfolgekrieg
1504 Durch die Trennung der Ämter Hohenberg und Wunsiedel
entsteht das Sechsämterland. DieStadt Wunsiedel entwickelt
sich in der Folgezeit zum verwaltungsmäßigen Mittelpunkt.
1523 Soldaten des Schwäbischen Bundes zerstören
Burgen im Fichtelgeibrge, darunter die auf dem Waldstein.
1529 Markgraf Georg der Fromme führt die Reformation ein.
1553 Bis 1554 Verheerungen durch den von Markgraf
Albrecht Alcibiades angezettelten Markgrafenkrieg. 1603
Markgraf Christian verlegt die Residenz von Kulmbach nach Bayreuth.
1613 Bei einer neuen Gebietseinteilung werden die
bisherigen Ämter abgeschafft. Die "Amtshauptmannschaft
Stadt und Sechsämter Wunsiedel" wird gebildet. Sie besteht
aus 9 Richterämter: Wunsiedel, Hohenberg, Arzberg, Weißenstadt,
Thierstein, Thiersheim, Marktleuthen, Kirchenlamitz, Selb.
1618 Bis 1648 Verwüstungen und Plünderungen durch
den 30jährigen Krieg. 1769 Mit dem Erlöschen
der Bayreuther Hohenzollernlinie wird die Markgrafschaft Bayreuth
mit Ansbach vereinigt. 1791 Markgraf Alexander von
Ansbach, letzter Vertreter der fränkislchen Hohenzollern, tritt
seine Fürstentümer an König Friedrich Wilhelm II.
von Preußen ab. 1796 Einführung des preußischen
Landrechts. 1797 Das ehemalige Fürstentum wird
in 6 Kreise eingeteilt. Anstelle der bisherigen Amtshauptmannschaft
tritt ein "Kreisdirektorium"; Verwaltung und Rechtspflege
werden in einem "Kammeramt" und "Justizamt"
getrennt. 1806 Regimenter Napoleons besetzen das Fichtelgebirge.
Das Fürstentum Bayreuth kommt unter französische Verwaltung,
als 1807 der preußische König auf die Provinz Bayreuth
verzichtet. 1810 Durch den Staatsvertrag von Paris
vom 28. Februar gelangt das ehemalige Markgrafentum an das Königreich
Bayern und erhält die Bezeichnung "Mainkreis", 1817
"Obermainkreis". 1812 Das ehemalige Sechsämterland
wird in 3 Landgerichtsbezirke (Wunsiedel, Selb, Kirlkchenlamitz)
eingeteilt. 1818 Am 26. Mai wird eine neue bayerische
Verfassung verkündet, die den Gemeinden eine beschränkte
Selbstverwaltung zurückgibt; es bilden sich politische Gemeinden
in ihrem bis 1978 bestehenden Gebietsumfang. 1837
Aus dem Obermainkreis wird der Name "Oberfranken".
1866 Deutscher Krieg. Die "Patriotische Volkspartei"
tritt für die Erhaltung der Selbständigkeit Bayerns ein.
1871 Im Deutsch-Französischem Krieg tritt Bayern
dem Deutschen Reich bei. 1878 In Wunsiedel wird die
Sektion Fichtelgebirge des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins
gegründet. 1888 Die Alpenvereinssektion wird
aufgelöst und der Fichtelgebirgsverein wird gegründet.
1918 Revolutinär Kurt Eisner setzt Bayernkönig
Ludwig III. ab und ruft die Republik aus. 1924 Die
Bayerische Volkspartei übernimmt die Regierung. 1934
Bayern verliert sämtliche Hoheitsrechte zugusnten des Deutschen
Reichs. 1945 Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs
finden viele Heimatvertriebene im Fichtelgebirge eine neue Heimat.
1972 bis 1978 Durch eine Gebietsreform werden viele
Landkreise aufgelöst, Gemeinden zusammengelegt, Verwaltungsgemeinschaften
gegründet. Selb und Marktredwitz verlieren ihre Kreisunabhängigkeit,
dürfen sich dafür "Große Kreisstadt" nennen.
1990 Wiedervereinigung Deutschlands und Abbau der
Grenzbefestigungen in der Tschechischen Republik. 1999
Der Fichtelgebirgsverein zählt 21.000 Mitglieder und ist der
größte Wander- und Heimatverein Bayerns. Einzelheiten
über die Geschichte der Region und über die Geschichte
von 56 Orten und Städten erfahren Sie im "Lexikon Fichtelgebirge",
erschienen im Ackermann-Verlag Hof, Preis 5 Euro. Zu beziehen über
den Buchhandel oder vom Fichtelgebirgsverein e.V.,Theresienstraße
2, 95632 Wunsiedel, info@fichtelgebirgsverein.de.
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