Bayern-Fichtelgebirge >>> Gewässerkunde

Einzugsgebiet Fichtelnaab

Fichtelnaab   Die Fichtelnaab ist ein Quellarm der Naab mit Ursprung am Süd-Ost-Hang des Ochsenkopfes, nordwestlich von Neubau (Ortsteil der Gemeinde Fichtelberg). Die Quellfassung am „Quellenweg“ in 867 m ü.NN erfolgte 1907 vom Fichtelgebirgsverein. Von Anfang des 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts ließ man den Fluss dem sagenumwobenen Fichtelsee entspringen. 1787 stellt Pfarrer Weise aus Bischofsgrün fest, „dass nur ein Theil der Nabe aus dem See absinkt und 1879 berichtet der königliche Oberbergrat Dr. C.W.Gümpel in seiner „Geognostischen Beschreibung des Fichtelgebirges....“, dass die Fichtelnaab ihren Quellpunkt nahe der Mainquelle am Ostgehänge des Ochsenkopfes hat.

Von der Quelle fließt die Fichtelnaab südlich nach Neubau, nimmt dort einen künstlichen Abfluss von der Seelohe auf, speist den Mühlweiher, durchfließt Fichtelberg und erhält südlich davon Verstärkung durch Kratze-, Schnait- und Fuhrbach und fließt südöstlich in breiter Talmulde weiter. Kurz vor Ebnath fließt die Gregnitz zu, vor Riglasreuth überspannt ein hohes Viadukt der Bahnlinie Nürnberg - Marktredwitz den Fluss. Zwischen den Basalten des Armesberges und den Graniten des Steinwaldes hindurch, vorbei an den Serpentinhöhen von Grötschenreuth, erreicht die Naab bei Erbendorf den südlichsten Punkt des Fichtelgebirges. Unterwegs wird der Wasserlauf durch Höllbach, Felbererbach, Godesbach, Forellenbach und Tiefenbach verstärkt. Bei Windischeschenbach vereinigen sich Fichtelnaab und Waldnaab.

Am gesamten Flusslauf wurde die Wasserkraft für Hammerwerke wirtschaftlich genutzt. Bereits 883-887 taucht am Unterlauf des Flusses sein Name als „Napa“ auf. Am 13.2.1061 wird der Flusslauf urkundlich als "Crumbanaba" bezeichnet, später heißt er dann "Waldnabe" oder "Fichtelbergische Waldnabe", seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzt sich der heutige Name durch.

Gregnitz   Linker Zufluss zur Fichtelnaab mit Ursprung im Hohen Fichtelgebirge. Der Quellbereich liegt am Lochberg in 829 m ü. NN zwischen Platte und Seehügel. 1608 wurden die Wasserläufe in einem künstlich angelegten Graben, heute noch Lochgraben genannt, zusammengefasst und zum Fichtelsee abgeleitet, um dort dem Wassermangel der Fichtelberger Eisenbetriebe abzuhelfen. - Am Gregnitzhügel vorbei fließt das Gewässer südöstlich zum Ort Nagel, nimmt dort den Abfluss des Mühlweihers (Nageler See) auf und fällt danach durch ein wild-romantisches Tal über Granitblöcke. Nach Zufluß des Grünlasbaches kommt sie zur Grünlasmühle. Weitere Verstärkung erhält sie dann durch den Mordbach; nach Selingau  mündet sie in die Fichtelnaab.

Urkundlich tritt der Bachlauf als „Crebenitz“ erstmals 1393 in Erscheinung; der Name soll slawischen Ursprungs sein, wobei eine Namensdeutung bisher nicht erfolgte.

Höllbach   Linker Nebenbach der Fichtelnaab mit den drei Quellarmen Hundslohbach, Ochsenkopfbach und Kösseinbach am Süd-West-Hang der Kösseine. Er fließt in südlich Richtung nach Dechantsees, biegt dort westlich um nach Pullenreuth und mündet südlich von Riglasreuth in die Fichtelnaab.

Haidenaab   Die Haidenaab ist ein Quellarm der Naab mit Ursprung (685 m ü.NN) am Südwest-Hang der Platte im südlichen Fichtelgebirge, nördlich von Grub, Gemeinde Kirchenpingarten. Die Quellfassung liegt am FGV-Hauptwanderweg „Westweg“ zwischen Poppenberg und Hahnengrün. Früher ließ man das Gewässer der Nassen Heide am Kreuzstein entspringen, was ihr den Beinamen „Heide-“ verlieh.

Sie rinnt vom Plattenhang nach Grub, zum Ort Haidenaab, in einer weiten Mulde östlich am Rauhen Kulm vorbei nach Pressath und mündet dann bei Luhe südlich von Weiden/Opf. in die Waldnaab und bringt damit ihr Wasser über die Donau zum Schwarzen Meer. Der Bachlauf wird 1285 erstmals urkundlich erwähnt bei der Abtretung der Fischrechte an Herzog Ludwig des Strengen.

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