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Einzugsgebiet
Sächsische Saale
Sächsische Saale Jetzt
nennt man sie Sächsische Saale, früher hieß
sie auch Thüringische oder Vogtländische Saale
zur Unterscheidung von der Fränkischen Saale, die
in Unterfranken in den Main fließt.
Sie entspringt einem alten Stollen am Nordwest-Hang
des Waldsteins im Münchberger Stadtwald in 707
m ü.NN. Am Haidberg bei Zell überschreitet
sie die Grünschieferzone der Münchberger Gneismasse.
Nach kurzem nördlich gerichtetem Lauf umfließt
sie unterhalb von Weißdorf die Ruine Uprode in
weitem nach Osten gerichteten Bogen. Von hier aus folgt
sie der Bahnlinie Münchberg-Hof den weitgeschwungenen
Windungen des Saaletales, das bei Schwarzenbach wieder
in die Nord-Richtung einschlägt. Bei Fattigau nimmt
die Saale die Lamitz auf, bei Oberkotzau die Schwesnitz,
die am Oberlauf Perlenbach heißt. Südlich
von Hof fließt ihr die obere Regnitz, nördlich
der Stadt die untere Regnitz zu. Von Hirschberg bis
Blankenstein bildet die Saale die Grenze gegen Thüringen.
Nach einer Lauflänge von insgesamt 427 km mündet
sie in die Elbe. Im Vergleich zu Eger, Main und Naab
hat die Saale den geringsten Anteil an der Entwässerung
des Fichtelgebirges.
Die Sächsische Saale entspringt,
wie bereits erwähnt, einem alten Bergwerksstollen.
An der aus rohen Granitblöcken geschichteten Mauer
befindet sich eine Syenitplatte mit der Inschrift: „Quelle
der Saale, gefasst von den Städten Münchberg,
Schwarzenbach, Hof, Weißenfels, Halle 1869".
Die Initiative zur ersten Quellfassung ging damals von
der Stadt Münchberg aus, die in der Platte erwähnten
Städte beteiligten sich an den Kosten. Das gesamte
Areal ist ein geschütztes Naturdenkmal. Die Quelle
ist Ausgangsort des 427 km langen „Radwanderweg Saale".
Seit der ältesten Erwähnung
des Flusses hat sich die Schreibweise mehrmals geändert:
791 Sala, 876 Salaha oder Saldwa, 965 Salawa bzw. Sala,
1109 Sala und Sale. All diese Formen enthalten den Wortstamm
„sal“ der „Salz“ bedeutet. Die Endung „-aha“ ist mit
„aqua“ = Wasser gleichzusetzen. Danach wäre die
Saale das „Salzwasser“ oder der „Salzfluß“. Dieser
Name dürfte auf die zahlreichen Salzquellen im
Unterlauf zurückzuführen sein (z.B. Sulza,
Kösen, Dürrenberg, Halle).
Förmitz Rechter
Nebenbach der Sächsischen Saale; die Quellfassung
am Nord-Hang des Kleinen Waldsteins, östlich von
Sparneck am Blaupunkt-Wanderweg Sparneck - Kirchenlamitz.
Mit ihrem Wasser wird der Förmitzspeicher (siehe
stehende Gewässer) gefüllt. Namensdeutung:
slawisch „Föhrenbach“.
Haidbach Linker
Zufluss der Sächsischen Saale mit Ursprung am Nord-Hang
des Haidberges (Serpentinit mit eingelagertem Magnetit).
Nebenbäche sind Rohrlabach, Löstenbach, Mussen.
Pulschnitz
Linker Nebenbach der Sächsischen Saale;
entspringt beim Ort Neutheilung, Ortsteil der Stadt
Münchberg, durchfließt nach Osten das Münchberger
Hügelland und mündet nach 12 km bei Oppenroth
in die Sächsische Saale. Der Ursprung des Baches
liegt an der Wasserscheide.
Lamitz
Die Lamitz ist ein rechter Nebenbach
der Sächsischen Saale, für sie liegen unterschiedliche
Namensdeutungen vor: Schafweidenbach, Bruchbach. Der
Ursprung liegt am Südost-Hang des Kleinen Waldsteins,
die Quellfassung in Granit mit der Inschrift „LAMITZ-BRUNNEN“
erfolgte 1929 von der FGV-Ortsgruppe Kirchenlamitz.
Der Quellbereich ist geschütztes Naturdenkmal.
Der Bach fließt nördlich
am Epprechtstein vorbei, durch Kirchenlamitz, biegt
nach Niederlamitz in nördlicher Richtung um und
nimmt die Einsattelung zwischen Kleinem Kornberg und
Großem Kornberg und mündet bei Fattigau (Ortsteil
der Marktgemeinde Oberkotzau) in die Saale. Der Gewässername
übertrug sich auf verschiedene Orte: Kirchenlamitz,
Niederlamitz, Niederlamitzerhammer, Martinlamitz. Die
Wasserkraft wurde für Mühlen und Hammerwerke
genutzt: Fuchsmühle, Hasenmühle, Dötschenmühle,
Mittelmühle, Plechschmidtenmühle, Niederlamitzerhammer,
Schnepfenmühle. Im Bachbett der Lamitz befanden
sich 1824 etwa 9000 Perlmuscheln. 1914 wurde sie durch
die kgl. Regierung von Oberfranken als Perlenbach geschützt.
Perlenbach Der
Perlenbach ist ebenfalls ein rechter Zufluss der Sächsischen
Saale, wird nur im Oberlauf bis Rehau mit diesem Namen
genannt, ab Rehau heißt das Gewässer Schwesnitz.
Der Perlenbach wird gebildet vom Lohbach, Lauterbach
und Stockbach, die bei Reichenbach östlich von
Schönwald zusammenfließen. 1412 hieß
der Bach „Gryna“, dann Grünau, erst nachdem 1729
in ihm Perlmuscheln gefunden wurden, erhielt er seinen
heutigen Namen.
Ab
1470 bis Mitte des 18. Jahrhunderts diente er, mit Unterbrechungen,
der Holzflößerei, wobei auf ihm und über
die Sächsische Saale Brennholz nach Hof transportiert
wurde. Zur Wasserverstärkung des Flößvorganges
wurde der Große Teich unterhalb von Schönwald
angelegt.
Bekannt ist ab 1729 das Vorkommen
von Perlmuscheln, die Perlenfischerei galt auch hier
als fürstliches Regal des Bayreuther Markgrafen,
später unterstand sie der königlich bayerischen
Forstverwaltung. Zur Aufsicht wurde ein Perlinspektor
angestellt, der im Perlenhaus seinen Amtssitz hatte. |