Der sagenumwobene
Fichtelsee

Der 10,5 ha große Fichtelsee
ist ein künstlich angelegter Stauweiher in der
waldreichen Einsattelung zwischen Ochsenkopf und Schneebergmassiv,
nördlich der Gemeinde Fichtelberg gelegen. Das
Fassungsvermögen des Staugewässers beträgt
ca. 520 000 Kubikmeter Wasser; die größte
Wassertiefe misst 16 m. Der Fichtelseeweiher, wie er
von Einheimischen genannt wird, dient als Naturfreibad
und mit seinen umliegenden Einrichtungen wie Liegewiese,
Kinderspielplatz, Sportflächen und Rundwegen als
beliebtes Naherholungsgebiet. Eine fischwirtschaftliche
Nutzung ist wegen der extremen Übersäuerung
(pH-Wert durchschnittlich 4,2) nicht möglich.
Bei einer Grenzbeschreibung des herrschaftlichen
Waldes 1393 erscheint der Hinweis „in den sehe (=See)
auf den Fichtelberge“, bei der Beschreibung des Wildmeisteramtes
Waldeck 1435 „piß an See“. Matthias von Kemnath
berichtet 1476 in seiner ersten Beschreibung des Fichtelgebirges
über den „sehe“, aus dem vier schiffreiche Wasser
kreutzweis in die Welt fließen: Main, Naab, Saale,
Eger. Seit dieser Zeit schrieben alle nachfolgenden
Chronisten von dem „weltberuffenen Fichtelberger See“,
ohne ihn gesehen zu haben. Ob es sich damals um einen
See im heutigen Sinne gehandelt hat, wird von Wissenschaftlern
angezweifelt. Vielmehr wird es sich um ein wasserreiches
Hochmoor gehandelt haben, das im Nordteil heute noch
teilweise vorhanden ist.
Erstmals wird 1607 ein Seeweiher
genannt, der für die Eisenhammerwerke Gottesgab
(jetzt Ortsteil Neubau der Gemeinde Fichtelberg) zusammen
mit anderen Wasserstauanlagen angelegt wurde, der Abfluss
hieß 1650 Seegraben. Für die zusätzliche
Wasserzufuhr wurde 1608 die Gregnitz zum Seeweiher umgeleitet,
heute als Lochbach bezeichnet. Eine weitere Zuleitung
aus dieser Zeit war der Paschenbach. Um 1795 wird von
einem Dammbau durch das Bergamt Gottesgab berichtet,
was in der Literatur häufig als Geburtsstunde des
Fichtelsees bezeichnet wird. 1934/35 war der Damm des
Fichtelseestauweihers schadhaft geworden, der See zu
einem Tümpel verkommen. Deshalb wurde der Damm
durch einige Werksbesitzer des oberen Naabtals und durch
die Gemeinde Fichtelberg erhöht; dadurch entstand
der bis 1983 vorhandene Fichtelsee.
1977/78 musste der Wasserspiegel
des Fichtelsees abgesenkt werden, weil der Damm undicht
geworden war. Der „Zweckverband zur Förderung des
Fremdenverkehrs und des Wintersports im Fichtelgebirge“
beschloss daraufhin den Ausbau und die Sanierung des
Fichtelsees durch Errichtung einer neuen Talsperre mit
Erweiterung der Wasserfläche, wobei das Wasserwirtschaftsamt
Bayreuth als Träger der Baumaßnahme fungierte.
Vom Frühjahr 1983 bis Sommer 1986 entstand ein
neuer, 20 m hoher Erddamm südlich des alten Sees
mit einer Dammkronenlänge von 325 m. Die gesamte
Wasserfläche erweiterte sich dadurch auf 10,5 ha.
1939 wurde die Torf-, See- und Hüttenlohe,
die Gegend nördlich und östlich des Fichtelsees
mit einer Fläche von 45,4 ha als Naturschutzgebiet
ausgewiesen. Der See selbst liegt außerhalb des
Naturschutzgebietes, ist aber in die Landschaftsschutzkarte
eingetragen. 1982 wurde der Schutz der Vegetation um
den See weiter ausgedehnt und zum „Naturwaldreservat
Fichtelseemoor“ mit einer Größe von 139,2
ha erklärt. Davon sind 54,6 ha als Kernzone und
84,6 ha als Schutzzone ausgewiesen. Die Kernzone bleibt
von Menschenhand absolut unberührt, es findet auch
keine forstwirtschaftliche Nutzung und Pflege statt,
die Natur wird sich völlig selbst überlassen.
Mit der Maßnahme gelang es, die für das Hochmoor
charakteristischen Zwergsträucher, Kräuter,
Gräser und Torfmoose und den Bestand der Sumpfföhre
(Spirke) wirkungsvoll zu schützen.
Die seinerzeitige Wasserentnahme
des Berg- und Hüttenamtes Fichtelberg aus den Lohen
förderte das Austrocknen des Fichtelseemoores.
Schließlich war die Austrocknung soweit fortgeschritten,
dass um 1840 mit dem systematischen Abbau des Torfes
als Brennmaterial für die Fichtelberger Eisenwerke
und Glasbetriebe begonnen wurde. Der Brennstoff gelangte
auch nach Bayreuth zur Beheizung des Zuchthauses, der
Justizgebäude und der Kaserne. Der letzte Torfstich
im Fichtelseebereich erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg
durch die Stadt Wunsiedel.
Beim
Salzweiher am Ochsenkopf (Lkr. Bayreuth)
Nur wenigen Einheimischen ist der Salzweiher am Südfuß
des Ochsenkopfes bekannt. Schon wegen seiner idyllischen
Lage sollte man ihm einen Besuch abstatten. Er befindet sich
östlich von Fleck (Gemeinde Warmensteinach), seine Lage ist
in der Wanderkarte eingezeichnet. Dietmar Herrmann, Referent
für Heimatgeschichte im Fichtelgebirgsverein hat sich auf
die Spuren der ehemaligen Bergleute begeben und in der
FGV-Broschüre „Der Ochsenkopf im Fichtelgebirge“ (Band
17/2009) das Forschungsergebnis veröffentlicht. Der
Ortsverschönerungsverein Warmensteinach und der Forstbetrieb
Fichtelberg haben 2015 am Salzweiher eine Info-Tafel
aufgestellt.
Es handelt sich bei dem Salzweiher um
ein künstlich angelegtes Staugewässer, wie man bei einem
Rundgang unschwer feststellen kann. Gespeist wird der
Salzweiher durch einen Zulauf vom Oberlauf der Warmen
Steinach, die hier ein kleines Tal bildet. Rätsel gibt der
Name auf, denn Salzvorkommen hat es im Fichtelgebirge
bekanntlich nicht gegeben. Wie wir einer 1791 in Erlangen
erschienenen Reisebeschreibung entnehmen können, hat es in
der Seelohe beim Fichtelsee tatsächlich Versuche gegeben,
nach Salz zu graben. Trotz jahrelangen Suchens hatte man
dann doch nichts gefunden und alle Kosten umsonst
aufgewendet. Vielleicht wurden auch in der Umgebung des
Salzweihers Grabungsversuche unternommen, wovon dann das
Gewässer seinen Namen erhielt.
Sichere Erkenntnisse
liegen vor, dass beim Salzweiher Bergbau auf Eisenglimmer
stattfand. Das Erz, das in schuppiger Form oder
großblätterig und krummschalig auftritt und an Quarzgänge
gebunden ist, fand man am Gleissingerfels bei Fichtelberg,
bei Grassemann, am Geyersberg und bei Fleckl. An den
abbauwürdigen Stellen trat es in ½ bis 4 Meter mächtigen
Schlieren auf. Auch heute noch findet man bei einem
Spaziergang in diesen Gebieten Belegstücke von Quarz mit
Eisenglimmer.
Etwa 50 Meter nordwestlich des
Salzweihers befindet sich ein Felsen, in den ein altes
Bergwerkszeichen eingemeißelt wurde. Es handelt sich dabei
um ein sogenanntes Verstufungszeichen. Dieses wurde dann
angebracht, wenn der Bergbaubetrieb eingestellt wurde, der
Bergwerkseigner seine Rechte gegenüber nachfolgenden
Betreibern sich aber vorbehalten wollte. Solch ein
Verstufungszeichen finden wir auch im Stollen „Ich hoff auf
Gott“ im Bergwerk Gleissingerfels bei Fichtelberg. Es ist
daher anzunehmen, dass auch beim Salzweiher die Erzförderung
unter Tage stattfand. Stolleneingänge sind zwar nicht mehr
zu finden, jedoch weisen Pingen in der Waldlandschaft auf
ehemalige Stollenbaue hin. Auch die Entstehung der
Weiheranlage kann auf den Bergbau zurückgeführt werden, denn
man brauchte damals viel Wasser für die Erzwäsche. Ähnlich
wie beim Gleissingerfels könnte hier die Erzgewinnung um
1600 eingesetzt haben, denn beide Grubengebiete gehörten
damals zum Territorium Obere Pfalz/Bayern bzw. zum Bergamt
Fichtelberg.

Der Salzweiher östlich von
Warmensteinach-Fleckl.

In einem Felsen das bergmännische
Verstufungszeichen.
Der Weißenstädter
See

Der Weißenstädter See
ist ein 48 ha großer Freizeitsee unmittelbar westlich
von Weißenstadt, in der Einsattelung zwischen
Schneeberg und Waldstein und befindet sich im Besitz
der Stadt Weißenstadt. Er liegt im Niederschlags-Einzugsgebiet
von Eger und Hirtenbach; Nennstauhöhe 613 m ü.NN;
größte Stautiefe 5 m. Zur Realisierung des
Projektes wurde ein Erddamm mit Lehmkern von ca. 6 m
Höhe und 5,5 m Kronenbreite in einer Länge
von 1,5 km geschüttet. Nur im Bereich des Abflusses
wurde Beton eingebaut. Der Normalabfluss erfolgt durch
einen regulierbaren Weihermönch, der Hochwasserabfluss
durch regulierbare Schütze.
Der Weißenstädter See
als Erholungssee bietet ein breit gefächertes Freizeitangebot:
Baden, Segeln, Surfen, Bootfahren und Angeln. Ein 4
km langer Rundweg führt um den See und lädt
zu einem bequemen Spaziergang ein. Parkplätze befinden
sich im Süden und Norden des See`s. Im nördlichen
Bereich wurde ein Vogelschutzgebiet angelegt.
Bis 1820 hat es an dieser Stelle
bereits einen künstlich angelegten Stausee gegeben,
dessen Entstehung auf das Jahr 1350 datiert wird.1476
wird er urkundlich im Stadtfreiheitsbrief von Weißenstadt
genannt. 1499 im Landbuch der Sechsämter als "Großer
Weiher" mit 150 Tagwerk beschrieben. Er gehörte
dem Landesherren und diente als "Hauptweiher"
der Fischzucht. Das Abfischen erfolgte alle zwei Jahre
Ende Oktober, wobei das Leerlaufen zwei Wochen dauerte.
Ein reitender Bote hatte die an der Eger liegenden Orte
über den zu erwartenden Wasserschwall zu unterrichten.
Die beiden Tage des Abfischens wurden durch ein Festessen
verschönert, zumal der Hoffischmeister aus Bayreuth
zugegen war im Gefolge höherer Beamter. Die Ernte
des Fischens, hauptsächlich Karpfen, wurde in Holzfässern
nach Bayreuth geschafft, 24 bis 25 Fuhrwerke waren dafür
notwendig. Die Bauernschaft der Umgebung wurde zur "Rossfrohn"
herangezogen, die Fuhrwerke waren drei Tage unterwegs.
Am 1.1.1792 verkaufte der Markgraf Carl Alexander die
Markgrafschaft Bayreuth und damit auch den Weißenstädter
Weiher an seine preußischen Vettern. Die mittlerweile
mit Verlust arbeitende Landfischerei wurde aufgelöst,
der Weiher an Privatpersonen verpachtet.
Am 26.9.1816 ordnete der bayerische
Staat, zwischenzeitlich Besitzer geworden, den öffentlichen
Verkauf an den Meistbietenden an, erworben wurde er
von dem Nürnberger Nathan Salmstein, der das Gewässer
trockenlegen ließ und das so gewonnene Land in
einzelnen Flurstücken an die Bevölkerung verkaufte.
Über 150 Jahre blieb die große Brachfläche
ungenutzt liegen, sie konnte wegen der Staunässe
nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Nach mehrjährigen
Vorbereitungen erwarb die Stadt Weißenstadt die
Flurstücke des ehemaligen Weihergebietes, um den
Erholungssee anzulegen und um am 26. Juni 1976 einzuweihen.
Ein Rundgang um den Weißenstädter
See dient nicht nur der Erholung, sondern auch dem „Nachdenken“.
Seit einigen Jahren stehen am Uferweg Stelen aus Fichtelgebirgsgranit
und aus Wunsiedler Marmor mit verschiedenen Texten,
die doch sehr nachdenklich stimmen. Die Texte stammen
aus dem Stundenbuch des Schweizer Professors Eugen
Gomringer. Sie setzen sich aus 24 Wörtern zusammen
plus dem Gegensatzpaar dein-mein.
Förmitzspeicher

Die Förmitz ist ein rechter
Nebenbach der Sächsischen Saale, die Quellfassung
liegt am Nord-Hang des Kleinen Waldsteins, östlich
der Marktgemeinde Sparneck am Blaupunkt-Wanderweg Sparneck
- Kirchenlamitz. Mit ihrem Wasser wird der Förmitzspeicher
gefüllt. Diese 1977 fertiggestellte Talsperre westlich
von Schwarzenbach a. d. Saale liegt am Nord-Fuß
des Waldsteinzuges im muldenförmigen Tal der Förmitz.
Errichter und Betreiber ist der Freistaat Bayern (Wasserwirtschaftsamt).
Der Wasserspeicher dient zum Zweck
der Niedrigwasseraufbesserung der Sächsischen Saale,
wird auch fischereilich genutzt und ist für die
Naherholung geeignet (Surfen, Segeln, Baden.) Hier einige
technische Daten: Hauptspeicher mit einer Fläche
von 110 ha, Stauvolumen 8,5 Millionen Kubikmeter, Länge
und Breite ca. 1,2 km. Der Vorspeicher hat eine Fläche
10 ha, Stauvolumen 3,5 Millionen Kubikmeter, Länge
rund 800 m, Breite rund 120 m. Der Hauptdamm ist 800
m lang und 30 m hoch, der Vordamm 160 m lang und 11,5
m hoch, beide Dämme sind als Schüttdämme
mit Dichtkern aufgebaut. Da der Zulauf durch die Förmitz
alleine nicht zur Füllung des Speichers ausreicht,
wurde eine 7,2 km lange Wasserüberleitung mit natürlichem
Gefälle aus der benachbarten Lamitz eingebaut.
Von der Feisnitz
und ihrem Stausee

Die Feisnitz ist ein Nebenbach der
Röslau mit Quellgebiet zwischen Seedorf und Pechtnersreuth
nahe der Grenze zu Tschechien. Der slawische Name mit
Deutung „klares Wasser“ taucht urkundlich 1419 als Festritz,
später als Feustritz oder Feußnitz auf. Im
Oberlauf wird sie auch Krebsbach genannt. In südwestlicher
Richtung vorbei am Naturfreundehaus Grenzlandhütte
verlässt sie bei Heiligenfurt oberpfälzer
Gebiet. Unterwegs nutzte man früher ihre Wasserkraft
in der Grün-, Lipperts-, Geier-, Doller- und Brandmühle
zum Getreidemahlen. Auf oberfränkischer Seite speist
sie nun die am Südwestfuß des Kohlberges
angelegten Becken des Feisnitzspeichers. Nach Abfluss
aus dem Hauptbecken fällt sie nördlich ins
Tal ab und mündet bei Elisenfels in die Röslau.
Die Feisnitz scheidet das Gebiet des Kohlwaldes vom
Reichsforst.
Der Feisnitzspeicher ist ein 1,3
km langer Stausee, bestehend aus dem Hauptspeicher und
Vorspeicher. Errichter und Betreiber ist die Elektrizitäts-Versorgung
Oberfranken (EVO, jetzt E.ON). Daten über den Hauptspeicher:
Dammhöhe 19,3 m, Dammkronenlänge 150 m, Staufläche
15,54 ha, größte Tiefe 19 m. Daten über
den Vorspeicher: Dammhöhe 9,25 m, Dammkronenlänge
120 m, Staufläche 4,24 ha, größte Tiefe
7 m. Angelegt wurden die Becken 1972/73 von der damaligen
BELG als Kühlwasserreservoir für das Kraftwerk
Arzberg.
Das Kraftwerk Arzberg wurde in den
Jahren 1914/15 von der Bayerischen Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft
AG gebaut, wobei sich der Standort wegen seiner Lage
am Fluss Röslau zur Kühlwasserentnahme und
wegen der günstigen Verkehrslage bei der Braunkohlebeschaffung
aus der Tschechischen Republik anbot. Die Kraftwerkserweiterung
1971/74 mit dem Bau der beiden Kühltürme war
Anlass zur Errichtung des Speichers, denn bei Niedrigwasserführung
der Röslau soll dann mit dem Speicherwasser der
Pegel des Flusses wieder erhöht werden, damit keine
schädliche Erwärmung des Wassers eintritt.
Im Gebiet des heutigen Stausees befand
sich von 1792 bis 1832 die Zeche „Treue Freundschaft“,
in der Alaunerz gefördert wurde. Bergbaumäßig
wurde das Rohmaterial, schwefelkieshaltig, bituminöse
Braunkohle, in vier bis sechs Meter tiefen Schächten
abgebaut und in Werken weiterverarbeitet. Um 1870 entstand
im Bereich der Tagebaugrube ein kleiner Teich, Klausenteich
genannt. Von diesem führte ein Kanal mit leichtem
Gefälle nach Elisenfels, wo das Wasser in einer
Turbinenanlage Strom für die dortigen Spinnereien
erzeugte. Dieser Teich wurde 1913 von einem Hochwasser
zerstört, 1935 von dem Gastwirtsbesitzer der Klause
neu angelegt. Beim Bau des jetzigen Speichers verschwanden
die damaligen Anlagen und es entstand nördlich
des Vordammes die Gaststätte „Seeklause“, in einem
Uferbogen ein Campingplatz. Der Vorspeicher wird von
einem Fischereiverein bewirtschaftet.
Der Parkplatz am Feisnitzspeicher
ist Ausgangspunkt für Wanderungen zur Waldenfels-Warte
auf dem Kohlberg, zum Basaltgebiet des Ruhberges und
in das Röslautal zum Gsteinigt zwischen Elisenfels
und Arzberg.
Was wird aus den Staubecken, wenn
das Kraftwerk Arzberg im April 2003 stillgelegt wird?
Der Weiher an der
Lausen
Der
Lausenbach ist ein linker Zufluss der Eger. Er hat seinen
Ursprung in der Häusellohe östlich der Stadt
Selb, speist den Wunsiedler Weiher und mündet östlich
von Hendelhammer in die Eger. Wissenschaftler deuten
den Namen als luz = Lauer, Versteck.
Der Wunsiedler Weiher ist ein künstlicher
Stauweiher, man erreicht ihn vom Hutschenreuther Eisstadion
in Selb auf dem Blaukreuz-Wanderweg, der ins Wellerthal
führt. Am Ostufer des Weihers steht eine beliebte
Ausflugs-Gaststätte.
Um das Jahr 1485 wurde der Weiher
von der Stadt Wunsiedel durch Weiherschütter Jakob
Peck für die Karpfenzucht angelegt. Damals nannte
man ihn „Weiher an der Lausen“; da er durch den Lausenbach
gespeist wird. 1499 muSSten 3 Gulden Zins für den
30 Tagwerk großen Weiher entrichtet werden. 1532
brach der Damm und richtete großen Schaden an;
trotz Einspruch der Stadt Selb wurde er 1534 wieder
angedämmt.
In der Umgebung von Selb gibt es
zahlreiche stehende Gewässer, z.B. Langer, Teich,
Markgrafenteich, Breiter Teich, Schützteich oder
Erlteich. Warum heißt eigentlich das ehemalige
Wunsiedler Staugewässer „Weiher“ und nicht „Teich“?
Der Zinnschützweiher
Der
Zinnschützweiher liegt idyllisch am Fuße
des Seehügels westlich von Leupoldsdorf (Gemeinde
Tröstau, Ldkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge). Er
ist ein künstlich angelegter Stauweiher, im Staatsforst
gelegen. Er befindet sich in einem der ältesten
Zinnbergbaugebiete des Fichtelgebirges, seit dem Jahr
1481 urkundlich nachgewiesen. Mit seinem Wasser wurde
in den bachabwärts gelegenen Zinnseifen das Zinnerz
aus dem Erdreich ausgewaschen, diesen Vorgang nannte
man „Seifnen“.
Nageler See

Das idyllisch gelegene Staugewässer
liegt unmittelbar bei der Ortschaft Nagel im Landkreis
Wunsiedel i. Fichtelgebirge und ist ein geschütztes
Naturdenkmal. Ein Rundweg führt um den sechs Hektar
großen See, Freizeitangebot ist Kahnfahren und
Baden, im Winter Eisstockschießen.
Aus der Geschichte wäre zu erwähnen,
dass im Jahr 1694 der „Mühlweiher“ in einer Besitzbeschreibung
des Rittergutes Fahrenbach genannt wird, mit seiner
Wasserkraft wird eine Mahlmühle betrieben (in Betrieb
bis 1926). 1836 verkauft Regierungsrat Theodor Fikentscher,
Besitzer des Rittergutes Fahrenbach, den Mühlweiher
und das damit verbundene Fischrecht im Steinlohbach
an den Müller Schindler von Nagel. 1856 erwirbt
ihn Müllermeister Johann Babtist Sticht, dessen
Nachkommen noch Eigentümer sind.
Braunersgrüner Weiher

Nördlich des Dorfes Braunersgrün
in der Gemeinde Höchstädt (Lkr. Wunsiedel
i. Fichtelgebirge) liegt der vier Hektar große
Weiher, der nach der Ortschaft Braunersgrün benannt
ist. Östlich an das interessante Staugewässer
grenzt die Autobahn A 93 Regensburg - Hof an, früher
war es die Bundesstraße Nr. 15, die hier unmittelbar
vorbeiführte. Grundeigentümer ist die Sigmund-Wann-Stiftung.
Die teichwirtschaftliche Nutzung hat der Fischereiverein
Wunsiedel, der Fischbesatz besteht u.a. aus Karpfen,
Schleie, Hecht, Zander, Forelle und Weißfisch.
Der Weiher bestand bereits um das
Jahr 1420, wurde auf Veranlassung des Oberhöchstädter
Schlossherrn Erhard Rohrer angelegt und diente bereits
damals der Karpfenzucht. Er lag an einer Straßenverbindung,
die von Höchstädt nach Thiersheim führte.
Gespeist wird der Weiher vom Dangesbach, der im Dorfbereich
Braunersgrün seinen Ursprung hat und bei Kaiserhammer
in die Eger mündet.
Das künstlich angelegte Staugewässer
ist nicht nur für die Teichwirtschaft bedeutend,
sondern es hat auch eine herausragende ökologische
Bedeutung als teilweise geschütztes Biotop mit
seltenen Pflanzen. Der Braunersgrüner Weiher wurde
im Jahr 2006 von der Regierung von Oberfranken mit dem
Prädikat „Kulturgut Teich“ ausgezeichnet.
Vom Schwarzen Weiher und dem Schwarzweiher-Moor

Der Schwarze Weiher (im Volksmund
Schwarzweiher genannt) liegt am Nordfuß des Rudolfsteins,
etwa zwei Kilometer südöstlich der Stadt Weißenstadt
(Lkr. Wunsiedel im Fichtelgebirge). Das künstlich
angelegte Staugewässer befindet sich in einem ausgedehnten
Zinnerz-Abbaugebiet, das von tiefen Schürfgräben
und ausgedehnten Abraumhalden durchzogen ist.
Gespeist wird der Weiher durch einen
Wasserlauf, der am Nordhang des Rudolfsteins in einem
ehemaligen Bergwerksstollen entspringt und nördlich
von Meierhof in den Birkenbach mündet. Es handelt
sich hier um das Wassereinzugsgebiet des Flusslaufs
Eger.
Über den Damm des Schwarzweihers
führt ein alter Weg (jetzt Forststraße),
der von Meierhof kommt und nach Weißenstadt verläuft.
Auf dieser Wegeverbindung wurde im Mittelalter mit Schubkarren
Zinnerz aus den Vordorfer Zinnseifen zur Zinnschmelzhütte
in Weißenstadt transportiert. Westlich und östlich
des Weiherdammes befinden sich die Zinnseifen.
Bei dem Schwarzweiher und seinem
Umgriff handelt es sich nicht nur um ein kultur- und
montanhistorisch wertvolles Gebiet, sondern auch um
ein ökologisch besonders wertvolles Areal. Neben
der Wasserfläche besteht ein Übergangsmoor
mit typischem Pflanzenbewuchs. Um den Weiher besteht
ein Erlenbestand mit Feuchtwaldcharakter. Grundeigentümer
ist der Fichtelgebirgsverein (FGV), der mit Fördermitteln
der FGV-Naturschutzstiftung und des Naturparks Fichtelgebirge
die schützenswerten Flächen im Jahr 2003 käuflich
erworben hat. Der FGV-Ortsverein Franken hat die Betreuung
und Pflege des Biotops übernommen.
Unterhalb des Schwarzweihers, östlich
der genannten Forststraße, liegt das Schwarzweiher-Moor,
ein Biotopweiher mit Übergangsmoor, das ebenfalls
in einem Zinnerz-Bergbaugebiet liegt. Der FGV hat dieses
schützenswerte Gebiet im Jahr 2010 erworben.
Literatur: *Karl Kraus: Weißenstädter
Heimatbuch (1971), S. 113f. *Rudolf Thiem: Zur Geschichte
des Zinnbergbaus im Fichtelgebirge! Band 8/1998 der
Schriftenreihe des Fichtelgebirgsvereins Das Fichtelgebirge
*Dietmar Herrmann: Fahrt zu Biotop und Lehrpfad des
Fichtelgebirgsvereins; in: Der Siebenstern 2006, S.
232 *Beate Küspert: Die Vegetation der Flachmoore
im nordwestlichen Fichtelgebirge und ihre Standortbedingungen!
Diplomarbeit 1989, S. 69
Der Stadtteich in Kirchenlamitz
(Lkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge)

Während in den ersten vier Jahrhunderten
seines Bestehens der Kirchenlamitzer Stadtteich ein
reiner Zweckbau war, der sowohl der Ortsverteidigung,
der Fischzucht und Eisgewinnung, als auch der Brandbekämpfung
diente, änderte sich in den vergangenen einhundert
Jahren sein Charakter mehr und mehr bis hin zum gern
genutzten Freizeitobjekt.
Die „Geburststunde“ des Kirchenlamitzer
Stadtteichs war das Jahr 1504. Der als „Bayerischer
Unfried“ in die Geschichte eingegangene Landshuter Erbfolgekrieg
war bis vor die Haustüren unserer Vorfahren getragen
worden und Markgraf Friedrich IV. (reg. 1486-1515) ordnete
geeignete Vorsichtsmaßregeln an. Dabei mussten
die Kirchenlamitzer „viel Fleiß haben, den Markt
zu verschranken“, indem sie entlang des Ortskernes einen
Graben auszuheben hatten, der diesen dann im Endausbaustadium
auch umfasste. Anschließend sollten sie „allenthalben
Wasser in die Gräben bringen, und das darinn behalten“.
Das Fluten der Gräben erfolgte aus einem am westlichen
Ende der Ortschaft leicht überhöht gelegenen
Weiher. So entstand durch enorme Erdarbeiten am „oberen
Anger“ und durch Kanalisation des Lamitzbaches der Kirchenlamitzer
Stadtteich. Der etwas oberhalb von ihm gelegene bisherige
kleine Ortsweiher wurde als „Brutteich“ weiter genutzt
und verschwand erst mit dem Bau der Franz-Schaller-Siedlung
im Jahr 1950.
Im Jahr 1750 erwarb der Markt Kirchenlamitz
den Feuerlöschteich zusammen mit dem oberen Anger
durch Kauf aus dem Besitz der markgräflichen Güterverwaltung.
Der Stadtteich war über lange Zeit Vorratsspeicher
für Löschwasser, das durch den vorhandenen
Wassergraben schnell an fast jede Stelle im Markt geleitet
werden konnte. Als Löschwasserentnahmestelle dient
er noch heute.
Den praktischen Nutzen des Stadtteichs
zur Förderung des Fremdenverkehrs erkannte bereits
der Verschönerungsverein am Anfang des 20. Jahrhunderts.
1904 entstand eine kleine Insel und der Kahnbetrieb
auf dem Wasser wurde aufgenommen. Bald konnte das gesamte
Ufer mit Bäumen bepflanzt und ein etwa 350 Meter
langer Uferweg anlegt werden. Zu den Attraktionen des
rund 9.100 Quadratmeter Wasserfläche umfassenden
Stadtteichs gehörte seinerzeit auch eine mächtige
Wasserfontäne.
Der Verein stiftete 1909 auch einen
dritten Kahn „zu Lustfahrten auf dem Teich“. Die Saison
währte bis Anfang der 1970er Jahre von Mai bis
Oktober.
Über viele Generationen hinweg
wurde der Stadtteich im Herbst abgefischt und wieder
mit Karpfen besetzt. Dabei wechselten sich die
Bewohner des „oberen Marktes“ und des „unteren Marktes“
jährlich ab. Das bis in die 60er Jahre des 20.
Jahrhunderts der städtischen Kontrolle unterlegene
Verteilen der Karpfen ging in den 1970- und 1980er Jahren
durch Verpachtung des Teiches in Privathand über.
Im Winter ist der Stadtteich ideal geeignet zum Eisstockschießen
und Schlittschuhlaufen. Der benachbarte Stadtpark bietet
ideale Erholungsmöglichkeiten.
(Text: Stadtarchivar und Heimatforscher
Werner Bergmann, Kirchenlamitz. Der Aufsatz wurde veröffentlicht
in DER SIEBENSTERN, Zeitschrift des Fichtelgebirgsvereins
e.V., 2011 Seite 8)
Der Kemnather Stadtweiher (Lkr.
Tirschenreuth)

Der Kemnather Stadtweiher besteht
nachweislich bereits seit mindestens 600 Jahren und
zählt damit zu den historisch bedeutsamen Teichen
im Landkreises Tirschenreuth. Die erste urkundliche
Nennung des Kemnather Stadtweihers erfolgte im Jahr
1402 in einer Urkunde des römisch-deutschen Königs
Rupprechts I., der als Kurfürst der Pfalz und Herzog
in Baiern, Landesherr der Stadt Kemnath war. In den
langen Jahrhunderten seines Bestehens prägte das
künstlich angelegte Staugewässer das Leben
in der Stadt und das seiner Bürger. Der Schirnitzbach
ist der Hauptzufluss für den Weiher.
Im Mittelalter wurde der Kemnather
Stadtweiher von der Stadt und ihren Bürgern in
vielfältiger Weise genutzt. Zuerst diente er natürlich
der Fischzucht und der Versorgung der Stadtbürger
mit dem im Mittelalter sehr begehrten und auch sehr
teuren Lebensmittel Fisch. Die Stadt, als Eigentümerin
des Weihers, bestellte dafür einen eigenen Fischmeister
aus den Reihen des Magistrats. Wichtig war der Weiher
auch als Mühlteich für die Kemnather Stadtmühle.
Die Stadtmühle bestand über viele Jahrhunderte
und wurde erst im Jahre 1904 aufgegeben. Sie befand
sich unterhalb des derzeitigen Weiherablaufs (heute
Brauhaus KEM). Durch den großen Wasservorrat des
Stadtweihers wurde der witterungsunabhängige Betrieb
der Stadtmühle gewährleistet und damit die
lebenswichtige Versorgung der Stadt mit Mehl gesichert.
Der Stadtweiher füllte auch die Gräben vor
der Stadtmauer, die der Abwehr von Feinden dienten.
Für die Kemnather Bürger
hatte der Stadtweiher bis ins frühe 20. Jahrhundert
noch viele andere Funktionen. Er wurde von den Frauen
als Waschplatz genutzt und er diente als Viehtränke
und sicher auch zur damals üblichen Gänsehaltung.
Brauer und Metzger benötigten das Eis des Stadtweihers
in den Kellern zur Kühlung von Bier und Lebensmitteln.
Viele Handwerker und Bauern nutzten das Wasser aus dem
Stadtweiher. In Kemnath hatten z.B. die Färber,
die besonders viel Wasser brauchten, ihre Betriebe am
Stadtweiher angelegt. Die kleine Ortsstraße, die
heute Weihergraben heißt, wurde bis ins frühe
20. Jahrhundert „Färbergraben“ genannt.
Heute dient der Kemnather Stadtweiher
vor allem der Freizeitgestaltung. Die gepflegten „Seeleiten-Parkanlagen“
mit einem durchdachten Fußwegenetz, die in den
letzten Jahren in diesem Areal entstanden sind, laden
zu Erholung und Entspannung ein. Eine Seebühne
in Fischform gibt die Möglichkeit von Musikaufführungen.
Ein „Phantastischer Karpfenweg“ lädt zu einem 2,8
Kilometer langen Spaziergang ein, der auch durch den
Stadtkern führt. Der Fischereiverein Kemnath nutzt
den Stadtweiher als Angelgewässer für Mitglieder
und Gäste.
(Aufsatz von Dietmar Herrmann im
DER SIEBENSTERN, Vereinszeitschrift des Fichtelgebirgsvereins
2011, S. 9).
Am Scheitelteich (Lkr. Wunsiedel)
Dietmar Herrmann

Einleitung
Wenn wir zu Zeiten des „Eisernen
Vorhangs“i auf der Bundesstraße 303 von Schirnding
nach Eger fuhren, hatten wir beim Grenzübertritt
stets ein angespanntes Gefühl wegen der damals
besonderen politischen Verhältnisse im Nachbarland.
Direkt am Grenzübergang, also auf der Staatsgrenze
Deutschland-Tschechien, konzentrierte man sich auf die
Abwicklung der „Grenzformalitäten“ wie Einreise-Visa
und Personen- und Fahrzeugkontrolle. Was da unmittelbar
auf und an der Staatsgrenze zu sehen war, blieb eher
unbeachtet. Der Scheitelteich, der unmittelbar rechts,
also südlich der Straße liegt, war für
viele Besucher kein Thema, denn das Parken des Autos
im Grenzbereich war dort sowieso nicht erlaubt. Erst
nach der Grenzöffnung 1989 und nach Beitritt Tschechiens
zum Schengener Abkommen im Jahr 2007 kann man sich im
Grenzraum frei bewegen.
Lage
Der Scheitelteich, ein künstlich
angelegtes Staugewässer, liegt direkt auf der Staatsgrenze
Deutschland-Tschechien. Die Grenze verläuft mitten
durch den Teich, sodass das Gewässer etwa zur Hälfte
in den Staaten Deutschland (Landkreis Wunsiedel) und
Tschechien (Kreis Karlsbad) liegt.iii Gespeist wird
es vom Reitschenbach, der jetzt Grenzbach heißt
und der sein Wasser zur Röslau und damit zur Eger
bringt. Der Reitschenbach (und der Scheitelteich) tauchen
im Jahr 1674 schriftlich in der Grenzbeschreibung des
Amtes Hohenberg auf. Aus welchem Grund der Teich angelegt
wurde, ist bisher nicht bekannt geworden. iv Es ist
anzunehmen, dass er für die Fischzucht geschaffen
wurde.
Name
Die Schreibweise des Teiches verlief
in Urkunden und in der Literatur unterschiedlich: Scheiden
Teich, Scheidelteich oder Scheitelteich. I. Th. B. Helfrecht
schreibt im Jahr 1800 erstmals vom Scheitelteich, der
seinen Namen von der Grenzscheide her hat, da er eine
„Grenzscheidung zwischen dem Bayreutischen Fürstenthume
und dem Egerländchen macht.“ Auch das Topografisch-statische
Lexikon des Königreichs Bayern bringt 1832 unter
„den vorzüglichsten Seen“ einen Hinweis auf den
Scheitelteich.
Grenzzeichen
Die ältesten Grenzsteine, die
östlich von Schirnding bekannt sind, stammen aus
dem Jahr 1562 und markierten die Grenze zwischen dem
Brandenburger Markgrafenthum und dem historischen Egerland.v
Der erste „Rainstein“ mit den Wappen der Territorialherren
stand südlich des Scheitelteiches, weitere folgten
bis hin zum Buchbrunnen.vi Die alten Grenzsteine wurden
wahrscheinlich später entfernt, sie sind leider
nicht mehr auffindbar.
Am Grenzübergang Schirnding-Eger
beginnt direkt nördlich der B 303 der jetzige Grenzabschnitt
III mit dem Hauptstein Nr. 1. Südlich der Bundesstraße
steht gegenüber der Hauptstein Nr. 2 bei einem
kleinen Parkplatz am Scheitelteich. Von diesem Grenzstein
blicken wir geradlinig über den Teich zum gegenüberliegenden
Ufer und erkennen dort die weiterführenden Grenzzeichen.
1938 wurde die Staatsgrenze bedeutungslos,
als das Sudetenland durch das Münchner Abkommen
dem Deutschen Reich angegliedert wurde. Im Jahr 1945
wurde die CSSR/CSR mit den jetzigen Grenzen wieder aufgerichtet.
Naturschutzgebiet
Der Scheitelteich (tschechisch: Pomezní
rybník) ist seit 1990 auf tschechischer Seite
Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 1,7 Hektar,
auf Hinweisschildern wird darauf aufmerksam gemacht.
Grund für die Errichtung des Naturschutzgebietes
ist vor allem die Unterschutzstellung des Ökosystems
der Sumpfgebiete. Es wachsen hier die stark bedrohten
Pflanzenarten wie Sonnentau (Drosera rotundifolia),
Zwergigelkolben (Sparganium minumum) und Sumpf-Calla
(Calla palustris). Auf dem Gebiet des Naturschutzgebietes
wurden neun Libellenarten entdeckt, von denen die seltenste
die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)
ist. Auch der Kammmolch (Triturus christatus) wurde
gesichtet.vii Auf deutscher Seite wurde das Gebiet 1992
ein geschützter Landschaftsbestandteil und als
Teilfläche des FFH-Gebietes „Eger- und Röslautal“
der Europäischen Union gemeldet.
Mysteriöses
Am 5. Juni 1926 ist die Trauung von
Juden in einem Schirndinger Gasthof erwähnt. Ein
Rabbiner, der mit dem Zug aus Eger angereist war, nahm
die Trauung vor. Es wird wohl symbolisch aufzufassen
sein, dieser Schritt über die Grenze beim Scheitelteich,
hat Heimatforscher Dr. Singer festgestellt. Man könne
zunächst nicht sagen, auf welcher Grundlage die
in Schirnding vollzogene Kulthandlung beruht und wie
alt ihre Tradition sei.ix
Am Scheitelteich erfolgte auch die
Auslieferung sowohl bayreuthischer als auch egerischer
Delinquenten.x
Der Grafenmühlweiher in Selb
(Lkr. Wunsiedel) Dietmar Herrmann

Früher lag der Grafenmühlweiher
außerhalb der Stadt Selb, heute befindet er sich
mitten in der Stadt. Er ist mit seinen Spazierwegen
eine grüne Insel für Ruhe- und Erholungssuchende,
obwohl er nicht weit entfernt der Innenstadt zu finden
ist. Der Weiher ist ein künstlich angelegtes Staugewässer,
ein so genannter Schützteich (schützen= stauen).
Steinbächlein und Engelmeßbach sorgen dafür,
dass der Weiher ständig mit Wasser gefüllt
ist. Angelegt wurde er aus wirtschaftlichen Gründen,
nämlich zum Betrieb einer Mahlmühle. Benannt
ist er nach den damaligen Besitzern Michael und Daniel
Graff. Der Mühlteich wird bereits im Jahr1660 genannt
und wer sich für seine weitere Geschichte interessiert,
dem kann das Buch von Dieter Arzberger „Mühlen
im Sechsämterland“ empfohlen werden. Der Grafenmühlweiher
war von 1914 bis 1917 ein Freibad, in dem aus Gründen
der Sittlichkeit die Badetage für Männer und
Frauen getrennt waren. Heute ist heute im Besitz der
Stadt Selb, der städtische Bauhof ist für
die Pflege der Anlagen zuständig.
Brutteich und Zipfelteich (Lkr.
Wunsiedel)

Natürlich entstandene Teiche
und Seen wie z.B. im Alpenvorland gibt es im Fichtelgebirge
nicht. Die heute vorhandenen „Wasserstauanlagen“ sind
von Menschen unserer Region geschaffen worden aus verschiedenen
Anlässen. Hier eine kurze Aufstellung der Gründe
für die Anlage von Teichen: Erzwäsche, Fischzucht,
Hammerwerke, Mühlenbetrieb, Wasserversorgung, Naherholung.
Wir besuchen die Teichanlagen bei Neuhaus a.d.Eger im
Landkreis Wunsiedel.
An der Gemeindeverbindungsstraße
von Neuhaus a.d.Eger in Richtung Thierstein weist ein
kleines Ortsschild nach Neuenmühle. Nach wenigen
Metern ist die Straße dann nur noch für Anlieger
geöffnet. Wir stellen unser Fahrzeug bei einer
Sitzbank auf einem kleinen Parkplatz am Waldrand ab.
Dann folgen wir der Teerstraße eine kurze Strecke
bergab und wandern rechts auf dem ersten Wiesenweg weiter.
Nach wenigen Metern sehen wir im Tal einen Weiher liegen,
es ist der Brutteich.
Der Brutteich ist ein vier Hektar
großes Staugewässer und liegt etwa einen
Kilometer südwestlich von Neuhaus a.d.Eger, einem
Ortsteil der Stadt Hohenberg a.d.Eger. Er liegt im Naturraum
Selb-Wunsiedler Hochfläche und ist Teil einer Teichkette,
die aus Brutteich, Zipfelteich, Hirtenteich, Flachteich
und Schützteich besteht. Der gemeinsame Abfluss
der Teiche erfolgt über den Steinbach zur Eger.
Der Brutteich wird im Landbuch der Sechsämter aus
dem Jahr 1499 als „Prutweyer“ erwähnt. In ihm „zeucht
man prutt und setzling“ für die Karpfenzucht.
Die Teichanlage des Brutteichs und
sein Umfeld ist seit 1994 Naturschutzgebiet mit etwa
zehn Hektar Gesamtfläche. Durch starke Wasserschwankungen
und flache Uferbereiche finden sich am Nordufer Niedermoorbereiche
und Feuchtwiesen. Die ausgedehnten Verlandungszonen
und umgebenden Gehölz- und Wiesenbereiche bieten
einen Lebensraum für hochgradig gefährdete
Tier- und Pflanzenarten.
Auf Wald- und Wiesenwegen wandern
wir weiter zu den anderen Teichen, die teilweise vom
Fischereiverein fischwirtschaftlich genutzt werden.
Idyllisch liegt zwischen Feldern und Wald der Zipfelteich,
der Wasserlieferant für den Schützteich der
Neuenmühle war bzw. ist. Vorbei geht es an den
alten und neuen Gebäuden der Neuenmühle, deren
Entstehung auf das Jahr 1697 zurückgeht. Auf der
asphaltierten Straße kommen wir zurück zum
Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung.
Literatur: Friedrich Wilhelm
Singer: Landbuch der Sechsämter von 1499 (Wunsiedel
1987), S. 298, 404 Siegfried Röder: Die Freistatt
XV (Hohenberg a.d.Eger 1995), S. 115 Dieter Arzberger:
Mühlen und Müller im Sechsämterland (Selb
2006), S. 357 Regierungsamtsblatt Oberfranken, Folge
7/1994
Der Mühlweiher von Fahrenbach
(Gem. Tröstau, Lkr. Wunsiedel)

Wenn man vom Golfhotel Fahrenbach (Gemeinde Tröstau
im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge) in südlicher
Richtung zu den letzten Häusern von Fahrenbach
geht, kommt man über ein breites Dammbauwerk. Links
des Weges liegt idyllisch der Mühlweiher, am Horizont
grüßt der Doppelgipfel der Kösseine
herüber. Wie man leicht feststellen kann, handelt
es sich hier um ein künstlich angelegtes Staugewässer,
das seinen Wasserzulauf aus mehreren kleineren Quellbächlein
erhält. Interessant ist die Teichverlandungszone,
die im Südosten in ein Niedermoor übergeht
mit charakteristischen Pflanzen.
Zu welchem Zeitpunkt der Dammbau vorgenommen wurde,
ist urkundlich bisher noch nicht nachgewiesen. Bekannt
ist aber der Zweck des Dammbaus und die damit verbundene
Wasseranstauung: es handelt sich um die Wasserversorgung
für einen Mühlenbetrieb. Im Jahr 1694 wird
erstmals urkundlich „die Mühle unter dem Straßteich“
erwähnt, wie Heimatforscher Rudolf Thiem in der
Fahrenbacher Orts-Chronik feststellt.
Der Mühlgraben ging vom Mühlweiher am Hang
entlang zur Radstube der Mühle. Nach der Überlieferung
hatte die „Fahrenbacher Mühle“ zwei Wasserräder:
ein oberschlächtiges für die Getreidemühle,
ein unterschlächtiges für den Ölmahlgang.
Der Mühlenbetrieb soll bis Mitte des 19. Jahrhunderts
gedauert haben.
Dass bei der urkundlichen Ersterwähnung der
Begriff „Mühle unter dem Straßteich“ verwendet
liegt darin begründet, dass hier eine wichtige
Straßenverbindung vorbeiging, denn die jetzige
Straßenverbindung von Tröstau nach Nagel
durch den Ehwald gibt es erst seit dem Jahr 1795. Wollte
man vordem nach Nürnberg oder Regensburg, verlief
die Straße von Wunsiedel aus über Schönbrunn,
Furthammer, Fahrenbach, Hohenbrand und Reichenbach in
Richtung Kemnath. In der Bevölkerung wird die ehemalige
Straßenverbindung über Fahrenbach auch als
„alte Heerstraße“ bezeichnet. Beim böhmischen
Feldzug 805/806 soll Karl der Große mit einer
Heersäule über den Fahrenbacher Pass in das
Egerer Becken gezogen sein.
Der Eisweiher in Wunsiedel (Lkr.
Wunsiedel)

Der Eisweiher, auch Sportteich genannt, ist ein 0,8
Hektar großes, künstlich angelegtes Staugewässer
im Süden der Festspielstadt Wunsiedel und ein Naherholungsgebiet.
Der Wasserzufluss erfolgt im Nordwesten über den
Mühlgraben, einer Ableitung des Flusslaufs Röslau,
der Ablauf befindet sich im Südosten und bringt
sein Wasser ebenfalls zur Röslau. In der Teichmitte
befindet sich eine Insel mit Wasserfontänen. Der
Teich wird auch für die Fischzucht verwendet und
wird jährlich im Oktober abgefischt.
Angelegt wurde der Eisweiher im Jahr 1910 vom Eissportverein
Wunsiedel und für den im Fichtelgebirge aufkommenden
Fremdenverkehr. Er dient heute Einheimischen und Urlaubsgästen
zur Naherholung, im Sommer zum Kahnfahren, im Winter
zum Schlittschuhlaufen und Eiskegeln. Um den Teich führt
ein bequemer Rundweg. Im Westen der Anlage liegen Abenteuerspielplatz,
Tennisplätze, Freibad und Natursauna.
Am Eisweiher führen die Hauptwanderwege
des Fichtelgebirgsvereins Höhenweg, Röslauweg
und Jean-Paul-Weg vorbei.
Leupoldsdorfer Hammerteiche (Gemeinde
Tröstau)

Als im Jahr 1499 das markgräfliche Landbuch
der Sechsämter angelegt wurde, tauchen sechs Weiher
auf, die zum Hammerwerk Leupoldsdorf gehören. Das
Hammerwerk hat allerdings schon vorher bestanden, denn
es wird bereits im Jahr 1432 im Lehenbuch des Markgrafen
Friedrich I. genannt.
Zum Antrieb der Wasserräder des Leupoldsdorfer
Eisenhammers brauchte man Wasser, weshalb man die Gebäude
in der Nähe des Röslau-Flusses baute. In der
trockenen Jahreszeit reichte das Wasser zum Antrieb
nicht aus, weshalb zusätzliche Stauweiher angelegt
wurden. Nachts füllte man die Hammerweiher auf,
tagsüber konnte dann das benötigte Wasser
über ein Wehr (=Schütze) je nach bedarf den
Betrieben zugeführt werden.
Die Leupoldsdorfer Hammerweiher bestehen aus dem
Strudelweiher, der durch den Nesselbach gespeist wird.
Der Überlauf führt zum Mühlweiher und
danach zum Stauweiher. Mit dem hinzu kommenden Wasser
der Röslau und des von Osten zugeleiteten Hammerlbaches
war dann genügend Antriebswasser für die oberschlächtigen
Wasserräder vorhanden.
In den Jahren 2011/2012 wurden die zum Schlosskomplex
gehörenden Hammerteiche saniert, Wege restauriert
und für den Besucher begehbar gemacht, wobei die
Belange des Naturschutzes beachtet wurden. Neben der
Info-Stelle des Naturparks Fichtelgebirge, dem Schlossgarten
und dem restaurierten Hammerherrenschlosses mit Gaststätte
ist nun eine weitere Besucherattraktion entstanden.
(Das Foto zeigt die historische Wehranlage, die restauriert
wurde und die für die Stauung sowie Verteiler des
Wassers damals und heute sorgt.)
Markgrafenteich bei Selb (Lkr.
Wunsiedel)

Der Markgrafenteich ist ein künstlich angelegter
Stausee östlich der Stadt Selb im Landkreis Wunsiedel
im Fichtelgebirge, nahe der Staatsgrenze zu Tschechien.
Er ist Teil einer ausgedehnten Teichkette bestehend
aus Oberer und Unterer Markgrafenteich, Erlteich, Schützteich,
Breiter Teich, Steinfurter Teich und Langer Teich. Der
Teich ist nach den ehemaligen Besitzern, den Bayreuther
Markgrafen, benannt. 2012 erhielt das Staugewässer,
das vom Fischereiverein Selb e.V. fischwirtschaftlich
genutzt wird, von der Teichgenossenschaft Oberfranken
die Auszeichnung „Kulturgut Teich“. Zum Bestand gehören
Karpfen, Rotfedern, Moderlieschen, Zander und Hechte.
Die Entstehung der „Markgrafenteiche“ geht nachweislich
bis vor das 15. Jahrhundert zurück. Bereits zwischen
1412 und 1414 fiel das Gebiet um Selb, und damit auch
die Teichflächen, der späteren Markgrafschaft
Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth zu. Kurios mutet die Tatsache
an, dass Markgraf Christian Ernst mit den Erträgen
aus den Gütern in Selb und damit auch aus den Markgrafenteichen
dazu benutzte, um das von ihm gestiftete Gymnasium Christian
Ernestinum in Bayreuth zu finanzieren. Der spätere
Markgraf Friedrich, Gemahl der berühmten Markgräfin
Wilhelmine, finanzierte wiederum mit den Einkünften
aus den Selber Kammergütern die Gründung der
Universität Erlangen.
Nach dem 30jährigen Krieg gehörten die Teiche
zweitweise der Stadt Eger, bis sie ein wohlhabender
Gastronom zurückkaufte und der Stadt Selb zum Geschenk
machte. Spätere Besitzer waren ab Mitte des 19.
Jahrhunderts in der Regel Privatleute. Heute werden
die „Markgrafenteiche“ vom Fischereiverein Selb bewirtschaftet,
der sich nicht nur um den Fischbestand kümmert,
sondern auch zum Großteil Besitzer der Anlage
ist.
Die Markgrafenteiche liegen direkt an die historische
Verbindungstrasse von Selb nach Eger. Was heute ein
verträumter Waldweg ist, war früher eine bedeutende
Verbindung gewesen, über die während des 30jährigen
Krieges an die 60.000 Soldaten durchzogen. Heute liegen
die Teiche am Nordweg, einem Hauptwanderweg des Fichtelgebirgsvereins.
Der Münchsteich bei Thiersheim


Im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Thiersheim im Landkreis
Wunsiedel i. Fichtelgebirge wurde ein Projekt verwirklicht,
das im Fichtelgebirge einmalig ist. Über 50 Flurnamensteine
berichten aus der interessanten Heimatgeschichte des alten
Fichtelgebirgsortes. Das Projekt ist dem FGV-Kulturreferenten
Siegfried Schelter zu verdanken, der nun den Stein Nummer 53
geschaffen und aufgestellt hat. Nordwestlich des Dorfes
Kothigenbibersbach, einem Ortsteil von Thiersheim,
liegt der „Münchsteich“. Südlich des einstmals künstlich
angelegten Staugewässers steht der neue Flurnamenstein aus Granit.
Auf einer Steintafel lesen wir:
„Münchteich – Teich der Barfußmönche in Eger 1499 erwähnt“.
Siegfried Schelter hat herausgefunden, dass etwa bis zum Jahr 1500
Mönch mit „ü“ geschrieben wurde. Im Landbuch der Sechsämter
von 1499 taucht bei der Rainungsbeschreibung der Orte Stemmas
und Kothigenbibersbach der Münchsteich auf.
Die Schreibweise des Namens hat sich mehrmals geändert:
Münchteich, Münchsteich, Münchsweiher und Münzteich,
was jedoch nicht richtig ist.
Heimatforscher Dr. Friedrich Wilhelm Singer hatte herausgefunden,
dass es sich bei dem Münchsteich um eines der ältesten Staugewässer
der Region handelt. Nach einer Notiz im Salbuch der Egerer
Klarissinnen vermachte am Palmsonntag (19. März) 1391 Hans Nothaft
von Thierstein seine zwei Teiche „zu Piberbach“ (=Kothigenbibersbach)
den Egerer Barfüßermönchen (Franziskaner-Minoriten).
Wahrscheinlich haben die Nothafte von Thierstein diese beiden Teiche
zusammen mit anderen Gewässern angelegt, um die Fischzucht zu fördern.
Auch dienten sie später sechs Mühlenbesitzern für deren Mühlenbetrieb.
Heute ist der Teich in Privatbesitz.
Die Teichgenossenschaft Oberfranken hat den Münchsteich 2019
offiziell als "Kulturgut" eingestuft, da neben der traditionsreichen
Geschichte dem Teich auch eine landschaftsprägende und
ökologische Bedeutung zukommt. |