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Der Pfalzbrunnen
Beim Anstieg
vom Weiler Kössain (Ortsteil der Stadt Waldershof)
auf dem weiß-rot markierten Steinwaldweg zum Kösseinegipfel
kommt man an der in Granit gefassten Quelle des Pfalzbrunnens
vorbei. Ihren Namen erhielt sie von der unmittelbaren
Lage an der Regierungsbezirksgrenze Oberfranken/Oberpalz.
Dem Jahresbericht unseres FGV für 1907 kann man
entnehmen, dass die Quellfassung von der FGV-Ortsgruppe
Waldershof durchgeführt wurde und die Hauptkasse
zu den Kosten 160 Mark Zuschuss gab.
An der
Nordseite der Quellfassung lesen wir folgende Inschrift:
Pfalzbrunnen
Grenzpunkt der kgl. Reg. Bezirke Oberfranken
u. Oberpfalz der kgl. Bezirksämter
Wunsiedel u. Kemnath und der kgl. Forstämter
Wunsiedel u. Riglasreuth u. fürstl. Castellschen
Forsten
Heute
liegt der Pfalzbrunnen im Betriebsverband der Forstbetriebe
Fichtelberg uns Waldsassen, es stoßen hier die
Grenzen der Landkreise Wunsiedel und Tirschenreuth und
die der Regierungsbezirke von Oberfranken und der Oberpfalz
zusammen.
Den Pfalzbrunnen
hat es aber bereits vor seiner Fassung gegeben. In einer
Karte aus dem Jahr 1826, es handelt sich hierbei um
den Topographischen Atlas vom Königreich Bayern,
Blatt Nr. 22 ist in der Karte der Pfalzbrunnen eingezeichnet,
deutlich erkennbar als einer der Quellarme des Kösseineflusses.
Auch Major Julius von Plänckner beschreibt in seinem
1839 erschienenen Buch „PINIFERUS - Taschenbuch für
Reisende in das Fichtelgebirge“ unseren Pfalzbrunnen:
„Die Kössein...entquillt den Lohen der Kösseine
und dem dort liegenden Pfalz- und Zuckbrunnen...“. Von
älteren Einwohnern in Schurbach wurde mir berichtet,
dass die Bauern früher beim Pfalzbrunnen für
ihre Rinder das Recht der Waldweide besaßen.
Unmittelbar
westlich der heutigen Brunnenanlage stehen zwei interessante
Grenzsteine. Der eine trägt ein Wappen mit einem
springenden Hirsch, der andere ein geviertes Schild
mit einer Krone, darunter die Buchstaben C.W. Die Freiherren
von Hirschberg, jahrhundertelang Besitzer des Rittermannlehen
Ebnath - Schwarzenreuth, hatten hier am Südfuß
der Kösseine Waldbesitz, den sie am 5.1.1870 an
die Grafen von Castell-Castell und an Wolfgang zu Castell-Rüdenhausen
verkauften. Am 15.4.1935 gingen die Waldungen (und das
Schloß in Ebnath) an die sächsische Tüllfabrik
Flöha AG über, wobei Teile davon Firmenchef
Siems erwarb. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Waldbesitz
in die Forst Ebnath AG umfirmiert, der Siemsche Anteil
an der Kösseine von den Erben 1971 dem Bayer. Staat
verkauft (heutiger Forst-Distrikt III Casteller Wald).
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