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St.
Conrad zum Fahrenbach
Südlich von Tröstau liegt
sein Ortsteil Fahrenbach, heute bekannt durch das Golfhotel
mit den weitläufigen Anlagen des 18-Loch-Platzes.
Früher war es die Quelle St. Conrad und ein kleines
Kirchlein, dass die Wallfahrer zur Anhöhe brachte.1955
wurde die Quelle neu gefasst. Sie liegt in einer Baumgruppe
gegenüber dem Gasthaus „Waldfrieden“.
Bereits 1542 wird das Quellwasser
des Brunnens gelobt, weil seine Wunderkraft bei Kopf-
und Zahnschmerzen half; auch Goldsteine und Perlen sollen
in ihm gefunden worden sein. - In der Nähe stand
die Kapelle St. Conrad, die um 1475 erbaut worden sein
soll. Sie wurde durch die Stadt Wunsiedel verwaltet,
obwohl sie sich nicht auf deren Territorium befand;
Rechnungen für das kleine Gotteshaus sind ab 1483
vorhanden. Zu der Kapelle war ein Naturalzehent dotiert,
der aus Flachs, Brot, Käse und Kuchen bestand.
Wer diese Abgaben gestiftet hatte oder leisten musste,
ist nicht bekannt. Ab 1518 wurden die Ausgaben für
die Kapelle nur noch aus den anfallenden Opfergeldern
bestritten. Nachweisbar sind jährlich drei gesungene
Messen: am St. Konradstag, am Mittwoch nach Ostern und
am Dienstag nach Pfingsten, wobei die Pfarrkapläne
von Wunsiedel die Ausgestaltung der Gottesdienste übernahmen;
nach der Reformation verfiel das Kirchlein, 1542 waren
nur noch Ruinen von ihm zu sehen. - Nahe dem Brunnen
stand ein wilder Birnenbaum zu welchem heimliche Wallfahrten
stattfanden. In seinen Stamm waren von abergläubischen
Menschen zahlreiche Namen eingeschnitten und Pflöcke
eingebohrt, um die Geister günstig zu stimmen.
- Unmittelbar an der Quellfassung steht ein Grenzstein
mit der Einmeißelung „NO. 1“. Es handelt sich
dabei um den Grenzstein Nr. 1 der 1781 erfolgten Grenzverrainnung
des damaligen Rittergutsbezirk Fahrenbach.
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