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 Sechsämterlandbrunnen

 

Sechsämterlandbrunnen
in Thierstein

Sechsämterlandbrunnen
in Hohenberg a.d. Eger

 

Als nördlicher Teil des zum bayerischen Herzogtum gehörenden Nordgaues wurde das Fichtelgebirge nach der Wende des ersten Jahrtausends von der Siedlungswelle der Markgrafen von Vohburg erreicht. Seit der Besiedelung war das Gebiet ein Teil der „regio Egere“. Nachdem die Herrschaft der Vohburger mit Markgraf Diepold III. erloschen war, wurde die „provincia Egrensis“, zu der auch das Innere des Fichtelgebirges gehörte, von einem staufischen Landrichter verwaltet. Bis zum Zeitpunkt der Verpändung des Egerlandes i.J. 1322 hatten sich die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg bereits im Fichtelgebirge verstreuten Besitz geschaffen. 1385 wurde dieser dem „Burggrafentum ob dem Gebirg“ einverleibt, dieses gliederte sich in das „Land ob dem Gebirg“ mit dem Landstrich um Kulmbach-Bayreuth, das „Regnitzland“ um Hof und in das „Land vor dem (böhmischen) Wald“. Bereits 1389 bestehen die burggräflichen Ämter Weißenstadt-Wunsiedel, Hohenberg und Kirchenlamitz. Bis 1415 war das ganze später als Sechämterland  bezeichnete Gebiet in burggräflichem Besitz. Um die herrschaftlichen Besitzverhältnisse zu stabilisieren, wurde 1437 eine straffe Organisation mit der „Hauptmannschaft vor dem (böhmischen) Wald“ geschaffen mit einer Aufgliederung in fünf Ämter. Als 1504 die Ämterteilung Hohenberg-Wunsiedel erfolgte, entstanden die sechs Ämter Wunsiedel, Hohenberg, Weißenstadt, Kirchenlamitz, Thierstein und Selb. Die Ämtergemeinschaft unterstand als Teil der Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth der Zentralverwaltung in Kulmbach (ab 1603 in Bayreuth). Nach dem Abdanken des letzten Markgrafen Alexander stand die Markgrafschaft und damit das Sechsämterland von 1792 bis 1806 unter preußischer Verwaltung, nach vierjähriger Besetzung durch die Truppen von Napoleon wird das Gebiet in das Königreich Bayern eingegliedert. Der Name „Sechsämterland“ lebt in der Bevölkerung weiter und wird auch bei verschiedenen Produktbezeichnungen verwendet. Verschiedene Gemeinden haben einen ihrer Brunnen dem Sechsämterland gewidmet. In Hohenberg a.d.Eger, gleich bei der Burg, erinnern sechs Granitkugeln an das Sechsämterland, in Thierstein wurde ein Brunnen dem Sechsämterland gewidmet, dort sieht man an den Außenseiten des Brunnenbeckens die Wappen der sechs Sechsämterstädte.

 

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