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Preußensteine

Dietmar Herrmann

Zwei Kilometer südöstlich von Arzberg befindet sich der 643 m hohe Siebenlindenberg, eine bewaldete Anhöhe östlich der Straße Arzberg-Konnersreuth. Beim Wanderparkplatz steht eine Postsäule aus Granit, eingemeißelt ein Posthorn, Richtungspfeile und die Ortsangaben Seedorf 3 km und Konnersreuth 4,7 km. Nach der vorhandenen Datumsangabe wurde die Postsäule 1911 errichtet. Der Wanderparkplatz ist Ausgangspunkt für verschiedene, reizvolle Rundwege, worunter sich auch der „Preußenweg“ befindet. Wovon hat dieser Rundweg, angelegt vom FGV Arzberg, seinen Namen?

Zum besseren Verständnis zunächst ein kleiner Ausflug in die Geschichte unseres Gebietes, das zur Markgrafschaft Bayreuth gehörte. Markgraf Alexander, der letzte Vertreter der fränkischen Hohenzollern, trat seine Fürstentümer 1791 an König Friedrich Wilhelm II. von Preußen ab, unser Gebiet kam dadurch 1792 unter preußische Verwaltung. Am 30.6.1803 wurde die Landesgrenze durch einen Grenzvertrag zwischen Bayern und Preußen neu festgelegt und mit Grenzsteinen verraint, wobei ein Teil dieser Grenzsteine noch vorhanden ist. Der „Preußenweg“ führt zu diesen Grenzsteinen, die im Volksmund „Preußensteine genannt werden.

Ein solcher Grenzstein steht auch an der Brücke über die Feisnitz bei Heiligenfurt, einem Ortsteil der Stadt Arzberg, direkt an der Straße in Richtung Konnersreuth. Südseits am Stein die Einmeißelung PB (= Pfalz/Bayern), nordseits Pr (= Preußen). Die Grenzsteine waren mit fortlaufenden Nummern versehen, wann sie gesetzt wurden, ist allerdings nicht bekannt. Seit 1810, als das preußische Territorium an Bayern kam, verläuft nun die Grenze zwischen Oberfranken/Oberpfalz hier
 

 

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