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Die Fichtelnaabquelle

Dietmar Herrmann

Es hat lange gedauert, bis man die tatsächlichen Quellgebiete der vier Flüsse feststellt hatte; so verhielt es sich auch bei der Fichtelnaab. 1787 bringt Johann Michael Füssel einen Schriftverkehr mit Pfarrer Weise aus Bischofsgrün zum Abdruck, aus dem hervorgeht, „dass nur ein Theil der Nabe aus dem See absinkt“, was aber nicht sichtbar sei. Königlicher Oberbergrat Dr. C. W. Gümbel berichtet 1879 in seiner „Geognostischen Beschreibung des Fichtelgebirges...“, dass die Fichtelnaab ihren Quellpunkt nahe der Mainquelle am Ostgehänge des Ochsenkopfes hat und ihre ersten Zuflüsse aus den sumpfigen Ebenen des sogenannten Fichtelsee’s empfängt. Seit dieser Zeit haben alle nachfolgenden Buchautoren die Fichtelnaabquelle hoch oben am Ochsenkopf-Osthang gesucht und beschrieben. 1817 muss es auch schon eine, wenn auch einfache, Quellfassung gegeben haben, denn von den Landleuten  wurde der Brunnen bereits als Naabquelle bezeichnet.

Es war der Fichtelgebirgsverein, der sich seit seiner Gründung 1888 der Erschließung des Fichtelgebirges gewidmet hat. Es wurden nicht nur markierte „Gangsteige“ und Felsbesteigungsanlagen angelegt, sondern man widmete sich auch den Quellen der Fichtelgebirgsflüsse und -bäche. Dem FGV-Jahresbericht für 1907 entnehmen wir folgenden Hinweis: „Von der FGV-Obmannnschaft Bayreuth wurde....die Naabquelle neu gefasst. Zu den Kosten dieser Quellfassung steuerten die Obmannschaften Fichtelberg, Bischofsgrün und Herr Kommerzienrat Lindner in Fichtelberg je einen Betrag bei.“ Die Naabquelle in 866 m Höhe erhielt somit eine neue Fassung und man kann heute noch an der Abdeckplatte die Jahreszahl 1907 erkennen.

Noch einige Hinweise zum Namen des Fichtelgebirgsflusses, der der Hauptfluss der Oberpfalz ist und sein Wasser zur Donau und damit zum Schwarzen Meer bringt. Bereits in den Jahren 883 - 887 taucht er im Unterlauf unter der Bezeichnung „Napa“ auf. In einer Urkunde vom 13. Februar 1061 wird er als „Crumbanaba“, also Krumme Naab, bezeichnet (siehe Ort Krummenaab). Später dann heißt sie „Waldnabe“  oder „Fichtelbergische Waldnabe“. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts setzte sich dann der heutige Name „Fichtelnaab“ durch.

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