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Weißenstädter See wurde abgefischt
Dietmar Herrmann

Um das Abfischen des Weißenstädter Sees zu ermöglichen, wurde vier Wochen vorher das Wehr geöffnet - am 22. September 2003. Es war sehr wichtig, den Wasserspiegel langsam abzusenken, damit die Fische die Möglichkeit hatten, dem abfließenden Wasser zu folgen. Am 18. Oktober 2003 war es dann soweit, das große Abfischen konnte beginnen und das Interesse der Bevölkerung war riesengroß. Wen wundert es, denn dieses Ereignis kann man nur sehr selten miterleben. Helfer trieben mit Zugnetzen die Fische zum Wehr, dort entnahm sie der nächste Arbeitstrupp mit Keschern dem Wasser und brachte sie dann zu den Auffangbecken und weiter ging es zu den Sortierbecken. In verschiedenen Weihern der Umgebung müssen die Fische nun überwintern. Zander, Hechte, Kaulbarsche, Aale, Karpfen, Waller und Schleien wurden dem See entnommen und massenweise die "Problemfische" des Gewässers, die so genannten Weißfische .

Der Wiederaufstau des Sees erfolgt erst im Frühjahr 2004, der Seegrund soll nach dem Ablassen "auswintern", wie die Fachleute sagen. Der See befand sich teilweise in einem kritischen ökologischen Zustand, wozu auch der sehr hohe Anteil planktonfressender Weißfische beitrug. Im nächsten Jahr soll deshalb der Raubfischanteil erhöht werden. Durch das "Auswintern" wird auch der Phosphor-Anteil im Schlamm reduziert. Und durch weitere steuernde Eingriffe wird dann eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität erreicht, wobei die Bildung von Blau- und Grünalgen vermindert werden soll.

Über das komplexe Thema, das hier nur kurz gestreift werden kann, informiert die Universität Bayreuth im Internet unter www.wasser-verbindet.de und das Informations-Blatt WASSER VERBINDET Nr. 3/2003 der GeoTeam GmbH, Wilhelmsplatz 7, 95444 Bayreuth. Und die Geschichte des Weißenstädter Sees finden Sie im Internet unter www.bayern-fichtelgebirge.de, Link "Gewässerkunde Fichtelgebirge".

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