Johann Wolfgang von Goethe
im Fichtelgebirge Johann Wolfgang von Goethe schrieb in einem Brief an Charlotte von Stein „Der Granit lässt mich nicht los!“ Der Dichter und Naturwissenschaftler unternahm drei Reisen in das Fichtelgebirge, bei denen er sich ernsthaft mit naturwissenschaftlichen Problemen auseinander setzte. Zwei seiner Reisen verband er mit Fahrten von Weimar nach Karlsbad, die letzte unternahm er eigens von Eger aus ins Fichtelgebirge. Erste Reise 1785: Begleitet wurde er von Karl Ludwig von Knebel und Friedrich Gottlieb Dietrich. Am 30.6.1785 führte die Reise von Hof über Marktleuthen nach Wunsiedel, noch am gleichen Tag wurde der Katharinenberg und (Bad)Alexandersbad besucht. Bei einer Fußtour ging es am 1. Juli von Wunsiedel über Leupoldsdorf zum Seehaus (damals Zechenhaus genannt), nach Karches und zur Weißmainquelle (damals Fürstenbrunnen genannt), dann zum Gipfel des Ochsenkopfes, wo unterwegs die seltene Pflanze Sonnentau bewundert wurde. Der Rückweg ging zurück zum Seehügel, hinüber zum Nußhardt und zum Weißen Fels, dann nach Vordorfermühle und Vordorf (jetzt zur Gemeinde Tröstau gehörig) nach Wunsiedel zurück. Goethe fertigte dabei einige Zeichnungen von Felsformationen an und trieb geologische Studien. Der 2. Juli war ein Regentag, weshalb nur einige Besichtigungen in Wunsiedel stattfanden. Am 3. Juli war der Luisenburg (damals noch Luxburg genannt) und dem Burgsteinfelsen ein Besuch gewidmet, wobei wieder einige Zeichnungen von der Granitverwitterung angefertigt wurden. Die Weiterreise folgte am 4. Juli über Holenbrunn, Göpfersgrün, Thiersheim, Schirnding und Mühlbach nach Eger. Goethe zeigte dabei lebhaftes Interesse an den „geologischen Merkwürdigkeiten“ Marmor, Speckstein und Basalt, die am Reiseweg vorkamen. Zweite Reise 1820: Als 71jähriger befand er sich wieder auf einer Fahrt in die westböhmischen Bäder, ein Abstecher brachte ihn am 25. April nach (Bad)Alexandersbad, wo er im „Alten Schloß“ logierte. Nach dem Mittagessen begab er sich auf die Luisenburg, die nun durch Wege weitgehend erschlossen war. Er erklärte die Entstehung des Felsenlabyrinths durch einen ganz langsam ablaufenden Verwitterungsprozess. Am 26. April folgte die Weiterreise nach Karlsbad. Dritte Reise 1822: Am 13. August kam Goethe über Eger, Waldsassen und Mitterteich nach Marktredwitz, um die berühmte Chemische Fabrik von Wolfgang Kaspar Fikentscher zu besichtigen; begleitet wurde er von Joseph Sebastian Grüner, Magistrat- und Polizeirat in Eger. Bis zum 18. August wurde die Quecksilberherstellung begutachtet und die Glashütte bei Brand aufgesucht, wo 17 Arbeiter große Fenstertafeln herstellten; es folgten chemische und pyrotechnische Versuche. Es hat den Anschein, dass es dem 73jährigen Goethe wegen der Fikentscher-Töchter in Marktredwitz besonders gut gefallen hat...
Goethe-Felsen auf dem Gipfel des Ochsenkopfes
Gedenktafel am Asenturm
Goethe-Erinnerungsschild aus Granit am Unterkunftshaus Goethefelsen im Naturschutzgebiet Felsenlabyrinth
der Luisenburg Goethe-Gedenktafel am Haus Maximilianstraße
45 in Wunsiedel,
Gedenkstätte im Fichtelgebirgsmuseum
in Wunsiedel
Vollrath, Heinrich: Herrmann, Dietmar:
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