Rösla-Quellenweihe vor 75 Jahren Ursprung und Verlauf Die etwa 50 km lange Rösla ist neben der Eger das Hauptgewässer
des Inneren Fichtelgebirges und bringt ihr Wasser über die
Eger und Elbe zur Nordsee.(1) Der Fluss entspringt am Osthang des
Schneeberges (1051 m) in der Waldabteilung Rusel, fällt einen
steilen Waldhang hinab und fließt in östlicher Richtung
durch die Gemeindegebiete von Tröstau, Wunsiedel, Marktredwitz,
Arzberg und Schirnding und mündet nordöstlich des Dorfes
Fischern in die Eger. Unterwegs nimmt sie zahlreiche Bachläufe
und Rinnsale auf.
Die erste urkundliche Namensschreibung im Jahr 1403 lautet „Rosslin“.
Heute wird der Name unterschiedlich geschrieben, wie man an Straßenschildern
in verschiedenen Orte lesen kann. Während am Oberlauf die Endsilbe
–a vorherrscht, wird am Unterlauf mehr die Endsilbe –au verwendet.
Rösla oder Röslau? Die Diskussion über eine richtige
Schreibweise ist sehr alt.(2) In amtlichen Karten liest man die
Bezeichnung Röslau, die Anwohner neigen eher zu Rösla
oder nennen den Bachlauf mundartlich „Riasla“. Nachdem es ja einen
Ort Röslau gibt, kann es da schon öfters zu Verwechslungen
kommen. Der Schreiber dieser Zeilen verwendet in seinen Publikationen
die Bezeichnung Rösla, die Stadt Wunsiedel hat bei der
Quellfassung Rösla einmeißeln lassen.
Oberlehrer Christoph Seidel aus Bischofsgrün ist der „Entdecker“ des Quellbereichs der Rösla.(4) Mehrere Tage lang hatte der Heimatforscher, dem wir viele heimatkundliche Aufsätze in unserer Vereinszeitschrift verdanken, den Osthang des Schneeberges von Vordorfermühle aus mühsam durchstreift, um den längsten und stärksten Wasserarm zu finden. Die Idee zur Quellfassung stammte von dem Wunsiedler Zeitungsverleger Heinrich Beer, die Kosten übernahm die Stadt Wunsiedel und der Fichtelgebirgsverein. 1930 wurde die schlichte Quellfassung von der Firma Granitwerk Adam Bruchner aus Wunsiedel ausgeführt „aus gewachsenen Felsen mit einigen Findlingen, ohne Hammerschlag und Meißel“, wie zu lesen ist. Die Einweihungsfeier der 915 m hoch gelegenen Quelle fand am 12. Juli 1931, vormittags um 11 Uhr statt.(5) Ein Bläserquartett begrüßte die immer größer werdende Schar von Wanderern mit dem Lied „Wer hat dich du schöner Wald aufgebaut so hoch da droben“, dann folgte das Fichtelgebirgslied. Erster Bürgermeister der Stadt Wunsiedel Heinrich Schippel hielt eine ausführliche Weiherede, in der er auch die wirtschaftliche und touristische Seite des Bachlaufs erläuterte und auch einige politische Aspekte einfließen lies. Gefeiert wurde anschließend im FGV-Unterkunftshaus Seehaus.
Mit der Wasserkraft der Rösla wurden Hammerwerke in Vordorfermühle, Leupoldsdorf, Tröstau, Furthammer, Krohenhammer, Fleißenhammer, Schneckenhammer, Juliushammer, Thölau, Lorenzreuth, Seußen, und Arzberg betrieben.(6) Zwischen Vordorfermühle und Wunsiedel wurde der Flusslauf auch für die Holzflöße verwendet.(7) Der Stromerzeugung kommt heute nur geringe Bedeutung zu. Röslawasser diente jahrzehntelang für die Kühltürme des Kraftwerkes Arzberg.(8)
Entlang der Rösla verläuft von der Quelle bis zur Mündung
der Rösla-Wanderweg.(9) Er ist etwa 44 km lang und mit einem
gelben Rechteck mit schwarzem R gekennzeichnet. Der wohl interessanteste
Abschnitt des Wanderweges verläuft durch das geschützte
Naturdenkmal Gsteinigt zwischen Elisenfels und Arzberg.(10) Wir
wandern hier auf unserem eigenen Grund und Boden, denn xxxxx haben
wir weite Teile des Gsteinigt käuflich erworben und kümmern
uns um die Naturschutz- und -pflegeaufgaben.
Die Röslaquelle am Schneeberg Der Zweiflüssestein in Fischern
1 Über die gesamte Gewässersituation im Fichtelgebirge
siehe Der Siebenstern 2003, S. 3-22 und S. 131-136 und im Internet
unter www.bayern-fichtelgebirge.de, Link Gewässerkunde
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