Landkreis Hof/Saale |
Gemeinde Döhlau – Ortsteil
Tauperlitz |
Steinkreuz
II |

1. Lage
Landkreis: Hof/Saale
Gemeinde: Döhlau, OT Tauperlitz II
Ort: „Beim Gasthaus „Wiesenthal“, nahe der ehemaligen
Staudenmühle, zweigt von der Ascher Straße
der über die Höhe führende alte Tauperlitzer
Weg ab. Ungefähr 250 Meter von der Stelle entfernt,
wo sich einst das Anwesen „Pfarrhof“ befand, unweit
der heutigen Stadtgrenze von Hof, steht hart am Wegrand
ein Steinkreuz aus Granit. Es war 1970 bei Straßenarbeiten
von einem Bagger ausgehoben worden und lag am Wegrain.
Später wurde es wieder aufgestellt.“ (Bucka/Heland)
Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz
2. Beschreibung
„Es ist schon stark verwittert und hat nur noch kurze,
abgerundete Kreuzarme. Auf dem Kreuzkopf befindet sich
eine halbkugelige Vertiefung.“ (nach Bucka / Heland)
Überlieferung: „Beim Steinkreuz
seien im 30jährigen Krieg von den Schweden Kroaten
niedergemacht und auch hier begraben worden. Eine andere
Sage bringt die beiden Tauperlitzer Steinkreuze in Beziehung
zueinander: „In einem kalten, schneereichen Winter brachte
eine Taufgesellschaft aus Tauperlitz ein Kind zur Taufe
nach Hof. Auf dem Rückweg fiel der Täufling
unbemerkt vom Schlitten, und erst kurz vor dem Ortseingang
bemerkten die bestürzten Eltern den Verlust. Sofort
machte man sich auf die Suche, doch welch ein Schrecken!
Als man das Kind fand, war es bereits von Krähen,
die sich hier in Schwärmen aufhielten, getötet
und schrecklich zugerichtet worden. Zu stetem Gedenken
hätten die verzweifelten Eltern die beiden Kreuze
errichten lassen, das eine an der Stelle, wo sie den
Verlust bemerkten, das andere dort, wo sie die Leiche
ihres Kindes fanden.“
Es wird sich hier aber wahrscheinlich
um eine der Steinkreuz-Wandersagen handeln, denn es
gibt mehrere Steinkreuze, die mit Täuflingssagen
in Verbindung gebracht werden. Ob es sich bei den beiden
Steinkreuzen um Grenzmarkierungen handelt, wie auch
schon gedeutet wurde, ist sehr fraglich. Zum Kennzeichnen
von Grenzen setzte man im allgemeinen einfache Grenzsteine
mit und ohne Inschrift. Wird ein Steinkreuz bei einer
Grenzbeschreibung erwähnt, so ist es meist älter
als die Grenze selbst und wird nur als markanter Punkt
mit in die Beschreibung einbezogen, weil es auf der
Grenzlinie steht. Es kommt selten vor, daß Steinkreuze
als Grenzkreuze aufgestellt wurden.“ (Bucka / Heland)
3. Maße / Material
110 : 46 : 28 cm / Granit
4. Literatur/Quellenangabe
- Bucka, Hans und Heland, Oskar: Die Steinkreuze und
Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof, Hof,
1986,
- Rudolph, Fritz: Die Steinkreuze der Stadt Hof und
seiner weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949.
- Zehrer, Die beiden Steinkreuze in Tauperlitz, Frankenwald,
8/1938.
- Schuberth, Dichtung und Wahrheit um die Tauperlitzer
Steinkreuze, Heimat und Geschichte.
- Reichhold, Die Gedenksteine an der alten Straße
nach Tauperlitz.
- Gebeßler, Stadt und Landkreis Hof, Bayer. Kunstdenkmale,
7/1960.
- Hofner, Steinkreuze um Tauperlitz, Rehauer Tagblatt
v. 15. 5. 1970.
- Händel, Die beiden Steinkreuze am Weg nach Tauperlitz,
Kulturwarte, 5/1979.
5. Erfasser
Paul Basler
Zeppelinstr. 16a, 95126 Schwarzenbach/S
Telefon /E-Mail 09284/8723 PaulBasler@web.de |