Lage:
Der Gedenkstein liegt im Stadtwald südlich von
Weißenstadt, am Nordfuß des Rudolfsteins
in der Nähe des ehemaligen Uranbergwerks.
Beschreibung:
Der erste Uransucher im Fichtelgebirge war
Dr. A. Kummer. Er war während des Zweiten Weltkrieges mit
der Gewerkschaft Werra ins Fichtelgebirge gekommen, um dort
im Rahmen des Vierjahresplans nach Zinnerzen zu schürfen.
Dabei waren ihm Vorkommen von Uranmineralien aufgefallen,
vor allem grüner Torbernit und Autunit. Als durch die
Atombomben von Hiroshima und Nagasaki die große strategische
Bedeutung des Urans deutlich geworden war, suchte er nach
Kriegsende privat und insgeheim weiter. Die Beschäftigung
mit Uran war den Deutschen durch die Militärregierung
verboten. Seine Fundstellen von Torbernit und Autunit waren
vor allem der bekannte Steinbruch Fuchsbau am Osthang des
Seehügels und der Zinnerz-Prospektionsstollen am Nordhang
des Rudolfsteins. Später konnte Dr. Kummer die Maxhütte in
Sulzbach-Rosenberg für diese „Zinnerzlagerstätten“ (in
Wirklichkeit Uranlagerstätten) im Fichtelgebirge gewinnen.
Sie übernahm ihn und unter seisner Leitung wurde das
Uranprospektionsbergwerk am Rudolfstein erkundet und
vorangetrieben. Es ist bemerkenswert, dass aus den dort
gewonnenen Uranmineralien die Uranbrennstäbe für das erste
deutsche Kernkraftwerk, das Versuchs-Kraftwerk Kahl,
hergestellt wurden. Aus Anlass für die Übergabe der ersten
Brennstäbe an den damaligen Atomminister Franz Josef Strauß
hatten Max-Hütte und Degussa eine Gedenkmünze aus Uranmetall
prägen lassen. Das Uranbergwerk arbeitete jedoch nur wenige
Jahre. Aus wirtschaftlichen Gründen musste es schliessen und
bald darauf verstarb Dr. Kummer im Jahr 1958.
Literatur:
Prof. Dr. B. Sansoni International Environment Consulting
Newsletter No. 3+4 December 1998, S. 31
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