Landkreis Hof |
Stadt Rehau – OT Pilgramsreuth |
Kartoffeldenkmal |

Standort: Im
Ortsteil Pilgramsreuth der Stadt Rehau neben der
evangelischen Pfarrkirche.
Beschreibung:
Bronzeplastik mit aufrecht stehendem Bauer (mit Grabegerät
„Krail“ und Kartoffelsack) und kniender Bäuerin (mit
Körbchen „Krätze“), beide im bäuerlichen Gewand des 17.
Jahrhunderts. Sockelinschrift: "Um 1647 begannen in
Pilgramsreuth Hans Rogler und andere Bauern systematisch mit
dem Feldanbau der Kartoffel." Das Denkmal stammt von dem
Skulpturenkünstler, Maler, Bildhauer und Bronzegießer
Manfred Raumberger (* 26. August 1931 in Fürth; † 27. Mai
2003 in Amberg). Die Denkmalseinweihung fand am 1. Dezember
1990 statt.
Geschichte: Aus
Gerichtsprotokollen des Landgerichts Hof über
Zehntstreitigkeiten wurde bekannt, dass der Bauer Hans
Rogler aus Pilgramsreuth um 1647 erstmals in Deutschland die
Kartoffel feldmäßig angebaut hat. Rogler soll nach den
Aussagen von Nachbarn die Kartoffel ("Ehrdepfl" oder
"Ehrpfl") in Roßbach, einem Ort im Ascher Ländchen (jetzt
Tschechien) bei einem Verwandtenbesuch kennen gelernt und in
seine Heimat mitgebracht haben. Am Ende des 17. Jahrhunderts
(1694) sind - wie aus den Protokollen über Zehntstreitereien
hervorgeht - bereits auf mehr als fünfhundert Feldern
Kartoffeln angebaut, die einen Ertrag von dreizehnhundert
Zentnern jährlich erbringen.
Literatur:
Ordnung Werner: Die Entwicklung des feldmäßigen
Kartoffelanbaus in den Fürstentümern Bayreuth und
Brandenburg; in: Heimatbeilage zum Oberfränkischen
Schulanzeiger, Februar 2007/Nr. 330 Schricker Fanni:
Eräpfelsteckn-Erdäpfelgroubn; in: Geschichten erzählt und
erlebt (Eigenverlag 2004) Singer Friedrich Wilhelm:
Viel Streit um die „neu eingeschlichenen Erdäpfel“; in: Der
Siebenstern 1975, S. 99-106 Wirsing Max: Der
feldmäßige Kartoffelanbau in Bayern; in: Info-Broschüre der
Stadt Rehau 2003
|