Landkreis Hof |
Gemeinde Konradsreuth – OT
Silberbach |
Steinkreuz |
1. Lage
Landkreis: Hof/S
Gemeinde: Konradsreuth – OT Silberbach
Seit dem 27. Oktober 1988 steht der viele Jahre im Erdreich
versunken gewesene Kreuzstein wieder, weithin sichtbar,
in der Flur. Er steht am Weg, der am nördlichen
Ortsrand von der Straße nach Konradsreuth nach
Martinsreuth abzweigt, am ehemaligen Kirchweg.
(nach Bucka / Heland)
Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz
2. Beschreibung
„Die … Steinplatte hat fast die Form eines Kreuzes.
… An der Vorderseite ist oben ein Kleeblattkreuz (30
x 20 cm) eingemeißelt. An den Enden der beiden
Kreuzarme und des Kreuzkopfes sind je drei kugelige
Vertiefungen deutlich sichtbar. Das Ende des Kreuzstammes
ist leicht abgerundet. Es wird aber durch einen 3 cm
langen Sporn verlängert. Das Kreuz selbst ist schräg
im Stein eingemeißelt.
Nur schwach sichtbar sind seitlich
zwei einfache Kreuze (10 x 8 cm und 12 x 9 cm) eingeritzt.
Das linke Kreuz ist, wie das Kleeblattkreuz, schräg
eingemeißelt. Außerdem sind an der
linken Seite im Winkel noch zwei gepunktete Linien schwach
zu erkennen. Wir vermuten, dass es alte Bearbeitungsspuren
sind. Vielleicht sollte die Steinplatte einmal
zu einem Steinkreuz umgearbeitet werden. Die Einmeißelung
an der Rückseite wird als Streithammer oder Axt
mit gebogenem Stiel gedeutet.“ (Bucka / Heland)
Überlieferung: „ Ein Bauer aus
Silberbach war mit seinem Knecht zum Dungbreiten auf
dem Feld. Sie kamen in Streit, wobei der Knecht seinen
Bauern mit der Dunggabel tötete. Ein anderer Bericht
erzählt von einem Bauern und einem Schäfer,
die sich gegenseitig erschlagen haben.“ (Bucka
/ Heland)
„Zu den beiden bisher bekannten Sagen,
dass ein Bauer aus Silberbach von seinem Knecht mit
einer Dunggabel getötet wurde, oder ein Bauer und
ein Schäfer haben sich hier gegenseitig umgebracht,
wurde uns eine weitere Überlieferung bekannt. In
dem 1988 erschienenen „Hausbuch des Apothekers
Michael Walburger“ fanden wir einen Bericht über
eine Mordtat aus dem Jahr 1655 bei Silberbach, die vielleicht
mit dem Kreuzstein in Verbindung gebracht werden
kann:
„Freitag, den 23. März 1655.
Ist Adam Spitzbardt von untern Kotza, seines Alters
18 Jhar, mitt dem Radt von Oben herab vom Leben zum
Todt gerädert worden, welcher Einen Ehrlichen Mann,
fast in seinem hohen Alter, Ein Hoffmann genandt, bei
Silberbach mitt einem Zaunpfahl erschlagen und ermordet,
bei dem Erschlagenen gefunden und abgenommen 4
g [= Groschen], ein wischtuch und ein par Handtschuhe“.
(Bucka / Heland)
3. Maße / Material
125 : 110 : 15 cm / gneisartiger Granit
4. Literatur/Quellenangabe
Bucka, Hans und Heland, Oskar: Die Steinkreuze
und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof,
Hof, 1986,
sowie Bucka, Hans und Heland, Oskar, Grenzsteine, Flur-
und Kleindenkmäler im Landkreis Hof, Hof, 1991.
Rudolph, Fritz: Die Steinkreuze der Stadt Hof und seiner
weiteren Umgebung, in: Der Siebenstern 5/1949.
Frank, Erzähler an der Saale, Nr. 40/1937.
Gebeßler, Stadt und Landkreis Hof, Bayer. Kunstdenkmale,
7/1960.
5.Erfasser
Paul Basler
Zeppelinstr. 16a, 95126 Schwarzenbach/S
Telefon /E-Mail: 09284/8723 PaulBasler@web.de
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