Landkreis Hof |
Stadt Münchberg – Ortsteil
Straas |
Steinkreuz |

1. Lage
Landkreis: Hof/S
Gemeinde: Münchberg-Straas
Ort: An der Straße Straas – Stammbach zweigt etwa
600 m nach dem Ortsende von Straas rechts die Straße
nach Plösen ab. Links der Straße stehen das
Kriegerdenkmal und dicht daneben ein Steinkreuz aus
Granit.
Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz
Landläufiger Name:
Spinnrockenstein
2. Beschreibung
„Wir berichteten in unserer Broschüre vom Jahr
1986, dass das Steinkreuz an der Straße Straas
– Stammbach, kurz vor der „Einöde am Stammbacher
Weg“, neu aufgestellt werden müsste. Der tief eingesunkene
Granitstein hatte sich fast völlig zur Seite geneigt.
Bei hohem Graswuchs war er unsichtbar. Anfang September
1990 war es dann endlich so weit. Wie immer hatte Günther
Gröger die Vorarbeiten erledigt. Bei nassem Wetter
legten wir den Stein frei und stellten ihn dann, gut
verkeilt und befestigt, wieder auf. Die Maße sind
jetzt 67 x 40 x 13 cm. Am Sockel ist die Breite 48 cm
und die ganze Länge beträgt 105 cm. Wir
vermuten, dass die Einmeißelung eine Pflugreute
darstellt. Sie ist 59 cm lang, 5 cm breit und am Ende
13 cm breit. Die Verwitterung ist schon so weit fortgeschritten,
dass von den Kreuzarmen nur noch kleine Ansätze
sichtbar sind. Wir hoffen sehr, dass der Rest dieses
alten Steinkreuzes uns noch viele Jahre erhalten bleibt.“
(Bucka/Heland)
Inschriften: „Längs
des Stammes sind an der Vorderseite zwei Linien eingemeißelt,
die sich nach unten etwas verbreitern. Sie werden als
Reste eines eingeritzten Kreuzes gedeutet. Eine andere
Meinung spricht von dem Rest einer eingemeißelten
Pflugreute oder eines Spinnrockens. Vielleicht könnte
mehr enträtselt werden, wenn der Stein gehoben
und neu aufgestellt würde, denn jetzt sitzt er
ziemlich tief im Erdreich.“ (Bucka/Heland)
Überlieferung: Eine Magd von einem in der Nähe
liegenden einzelnen Bauernhof ging zum Spinnen nach
Straas. Nach Abspinnen ihres Rockens machte sie sich
allein wieder auf den Heimweg. Kurz bevor sie ihren
Bauernhof erreichte, kam aus dem Straßengraben
ein Teufel oder wildes Tier auf sie zugekrochen, das
gewaltig brummte. Das Mädchen schlug aus Angst
mit ihrem Spinnrocken zu und lief dann schreiend heim.
Am anderen Morgen stellte sich heraus, dass der Knecht
vom Bauernhof tot im Straßengraben lag. Der junge
Bursche wollte das Mädchen erschrecken und hatte
sich eine Kuhhaut umgehängt. Das Mädchen hatte
in ihrer Angst den Knecht mit dem Spinnrocken so unglücklich
getroffen, dass er tot im Graben liegen blieb.
Eine andere Überlieferung berichtet, dass ein Bub
beim Eggen unter die Egge geriet und dann durch die
scheuenden Ochsen zu Tode geschleift wurde. Auf dem
Stein wäre deshalb ein Eggenzahn eingeritzt.
3. Maße / Material
67 : 40 : 13 cm / Granit
4. Literatur/Quellenangabe
Bucka, Hans und Heland, Oskar, Die Steinkreuze u. Kreuzsteine
im Lkr. Hof und in der Stadt Hof, Hof, 1986 sowie Bucka,
Hans und Heland, Oskar, Grenzsteine, Flur- und Kleindenkmäler
im Lkr. Hof, Hof, 1991.
Maisel, Steine und Sagen, Münchberg-Helmbrechtser
Zeitung, Nr. 1/1953.
Breuer, Landkreis Münchberg, Bayer. Kunstdenkmale,
13/1961..
5.Erfasser
Name: Paul Basler
Anschrift :Zeppelinstraße 16a, 95126 Schwarzenbach/S
Telefon /E-Mail 09284/8723
PaulBasler@web.de |