Landkreis Wunsiedel |
Stadt Weißenstadt – Weißenhaider Mühle |
Schmierofenstein |


Lage:
Die Weißenhaider Mühle liegt im Tal des Zinnbaches, östlich
der Straße von Weißenstadt nach Bischofsgrün.
Beschreibung: Am Nordhang des
Schneebergs, der höchsten Erhebung des Fichtelgebirges und
Frankenlandes, rieseln mehrere Wasseradern bergab zum
Weißenstädter Becken. Wie wir der Topografischen Karte
entnehmen können, heißt eine Wasserader Zinnbach. Dieses
Bächlein fließt vorbei an der Weißenhaider Mühle zum Dorf
Weißenhaid und nördlich davon mündet es in die Eger. Der
Name verrät es: Der Bachlauf kommt aus einem Gebiet, wo
früher Zinnerz gewonnen wurde. Mit dem Wasser des Zinnbaches
wurden die Wasserräder von Hammerwerken und Blasebälge und
später einer Getreidemühle angetrieben.
Der Ursprung
des Zinnbaches wird auch als Alte Egerquelle bezeichnet und
liegt auf einer Waldlich-tung bei einer Forsthütte. Die
Quelle war mit einem Brunnenstein versehen mit der Inschrift
„Eger-quelle 1850“. Wer die Quellfassung veranlasst hatte,
ist nicht bekannt. Anzunehmen ist, dass es der Revierförster
war, denn zu dieser Zeit entstanden verschiedene Einrichtung
im Fichtelgebirge, die vom Staatsforst ausgingen. Bei
Verlegung der Eger-Quellfassung im Jahr 1923 an ihren
heutigen Standort verschwand der alte Quellenstein. Ein
Steinhauer soll ihn zu einem Grabstein umgearbeitet haben.
Die Weißenhaider Mühle ist heute eine gern besuchte und
romantisch im Zinnbachtal gelegene Gaststätte, sie ist ein
Ortsteil der Stadt Weißenstadt im Landkreis Wunsiedel. Man
erreicht sie mit dem Auto von der Kreisstraße WUN 1
Weißenstadt-Bischofsgrün. Wanderer bevorzugen den
blau-weiß-blau markierten Wanderweg von Weißenstadt in
Richtung Bischofsgrün. Im Jahr 1681 ließ hier Daniel
Zobel ein „Frischfeuer“ errichten zur Verarbeitung des in
seinem Hoch-ofen erschmolzenen Roheisens; 1787 war dann eine
Mahl- und Sägemühle eingerichtet. 1919 erwarb die Stadt Hof
das Gebäude bei der Anlegung eines Wasserwerkes, 1921 baute
sie es zu einem Ferienheim aus. 1974 wurde pachtweise in der
Weißenhaider Mühle ein Gaststättenbetrieb eingerichtet, 1981
ging dann das Gebäude in Privatbesitz über und ist heute
noch bewirtschaftet.
Wenig bekannt ist das
„Lindenblatt“, das in unmittelbarer Hausnähe ebenerdig beim
Parkplatz zu sehen ist. Es handelt sich um einen
abgeplatteten Granitblock, der konzentrische Kreise zeigt,
deren äußere Linien nach einer Seite zu offen am Steinrand
auslaufen. Quer hindurch befindet sich eine Abflussrinne. Es
handelt sich hier um einen so genannten Schmierofenstein,
auf dem ähnlich einem Kohlenmeiler Pech (Harz) gewonnen
wurde zur Herstellung von Schmiermitteln. Die Einkerbungen
an der Steinoberfläche gleichen der Struktur eines
Lindenblattes. Solche Schmierofensteine gab es häufig im
Fichtelgebirge.
Erfasser: Dietmar
Herrmann, Wunsiedel |