Landkreis Wunsiedel |
Stadt Selb – Ortsteil Buchwald |
Steinkreuz |
1. Lage
Landkreis: Wunsiedel i. F.
Gemeinde: Selb - Buchwald
Ort: Das Steinkreuz steht unmittelbar auf der Landesgrenze
zur Tschechischen Republik ca. 15 m vom Hauptstein Nr.
41 und Läuferstein 9/8 entfernt. Der Standort ist
somit knapp 4 km östlich von Selb, etwa 150 m bergwärts
(nordöstlich) des Doppelhofes Grießhammer/Hollering
und des Einzelhofes Beck.
Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz
2. Beschreibung
Der linke Arm ragt ca. 40 cm vom 72 cm breiten Kreuzstamm
weg und der rechte Arm ist teils abgeschlagen oder durch
Verwitterung verkürzt worden. Am Fußende
ist eine zur Hauptachse des Kreuzes etwa 30° schräge
Bruchkante feststellbar. Auf der Oberfläche des
Steinkreuzes lassen sich noch zwei verschiedene Bearbeitungsspuren
recht deutlich wahrnehmen. Am linken Armansatz sind
3 rillenförmige, fast parallele Vertiefungen und
auf der unteren linken Kreuzstammhälfte ist ein
Zeichen eingemeißelt, das der Zahl 4 gleicht.
(nach Heinrich)
Überlieferung: Die Grenzlinie
identifiziert sich an dieser Stelle auf eine Länge
von ca. 400 m mit der Altstraße, die einst die
freie Reichsstadt Eger mit Hof verband. Diese Straße
wird in der näheren Umgebung stellenweise die Heerstraße
und Egerstraße genannt. Das Grenzeck ist als „Zankspitze“
bekannt.
„Der Sage nach soll hier im Bereich
Zankspitze-Mordbach bei Grenzstreitigkeiten einmal ein
Förster erschossen worden sein. Die Sage lässt
sich durchaus in Zusammenhang mit dem Steinkreuzfund
bringen, doch kann der „Förster“ auch ein
Bauer oder Fuhrmann gewesen sein, der hier sein
Leben angeblich verlor. Wahrscheinlich der früheste
Nachweis des Mordbaches ist in einer Urkunde vom 2 Juni
1386 festgehalten, in der Erhard Forster seinem Oheim
Ludwig Jur die Erlwiese „oben im Mordbach beim Tännich“
verkaufte.
Bei einem eventuellen Zusammenhang des Flurnamens
und des wiedergefundenen Flurdenkmals wäre
die Entstehung des Steinkreuzes noch vor Mitte des 14.
Jahrhunderts einzuordnen. Höchst interessant und
aufschlussreich war schließlich das Auffinden
einer weiteren alten Forstkarte aus der Zeit um 1550,
in der das „Strittig Gebiet“ exakt verzeichnet ist.
Als Flurnamen finden sich u.a. darin das „Hirschfelder
Tor“, die „Straße nach Eger“, „Mordbach“, „Schürpff“
und „Creutz Dann“
. (Heinrich)
Der Selber Chronist Paul Reinel (1574
– 1661) hat allem Anschein nach dieses Kreuz nicht gekannt,
er erwähnt es jedenfalls nicht in seinem kleinen
Inventar über die „steinernen Kreuze im Amt Selb“.
(Schmeissner)
3. Maße / Material
146 : 120 : 30 – 40 cm / ?
4. Literatur/Quellenangabe
Heinrich, Helmut: Steinkreuz in Buchwald gefunden, Siebenstern
2/1978.
Schmeissner, Rainer H.: Steinkreuze im Sechsämterland,
in: Beiträge zur Geschichts- und Landeskunde des
Fichtelgebirges 2 (1980).
5.Erfasser
Paul Basler
Zeppelinstr. 16a, 95126 Schwarzenbach/S
Telefon /E-Mail 09284/8723 PaulBasler@web.de |