Landkreis Hof  | 
                             
                            
                                 Zell im Fichtelgebirge 
                                    – Ortsteil Mödlenreuth  | 
                             
                            
                                 Steinkreuz  | 
                             
                          
                           
                         
                        1. Lage 
                        Landkreis: Hof/S 
                        Gemeinde: Zell im Fichtelgebirge – Ortsteil Mödlenreuth 
                        Ort: Ungefähr 800 Meter westlich Mödlenreuth 
                        am Rande eines Waldweges, nordöstlich der Weggabel 
                        in Richtung Bucheckmühle und Rieglersreuth. 
                        Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz 
                        Landläufiger Name:       
                        Das Buchecker Mordkreuz 
                        2. Beschreibung 
                        Auf der Sichtseite ist ein 38cm hohes und 47cm breites 
                        Kreuz, das sich nach seinen Enden verbreitert, eingemeißelt., 
                        Inschriften: Im Querbalken des Kreuzes sind die Reste 
                        einer Inschrift sichtbar, von der man nur noch einige 
                        Wörter entziffern kann:  
                        [...] Mai 1687 
                        [...] erschossen [...] 
                        der Herr Johann Friedrich 
                        [...] delsm [...] von [....] 
                        Die Rückseite des Steines trägt keine Schriftzeichen. 
                         
                        Überlieferung: Hier wurde der 39jährige Spitzenhändler 
                        Johann Friedrich Hänel aus Mittweida/Sachsen am 
                        4. Mai 1687 von seinem Reisegefährten ermordet. 
                        3. Maße / Material 
                        90 : 68 : 25 cm / Sandstein 
                        4. Literatur/Quellenangabe 
                        Bucka, Hans / Heland, Oskar - Die Steinkreuze und Kreuzsteine 
                        im Lkr. Hof und in der Stadt Hof, Hof, 1986, S.14  
                        Will, Johann - Das teutsche Paradeiß, 1692 in: 
                        Archiv für Oberfranken, 15.3.1883  
                        5.Erfasser 
                        Paul Basler 
                        Zeppelinstr. 16a, 95126 Schwarzenbach/S 
                        09284/8723   PaulBasler@web.de 
                        Weitere Literatur: 
                        In verschiedenen Aufzeichnungen und 
                        Berichten werden wir gut darüber unterrichtet, 
                        was im Buchecker Wald einst geschah und warum dieses 
                        Gedenkkreuz aufgestellt wurde. So findet sich folgender 
                        Eintrag im Sterberegister der Pfarrei Gefrees aus dem 
                        Jahre 1687: "Herr Johann Friedrich Heinlein, ein 
                        Spitzenhändler von Mitweyda aus Sachsen, welcher 
                        hier in der Bucheck erschossen und hier begraben den 
                        14. May, alt 39 Jahr." Fünf Jahre nach dem 
                        Verbrechen im Buchecker Wald berichtet Magister Johann 
                        Will (1692): "Welches unter ändern ein neuer 
                        Stein im Bucheckholtz mit seiner Schrifft lehret und 
                        bezeuget, daß Friderich Hänel, ein Handelsmann 
                        von Mitweida, den 4. Maii A. 1687 daselbst meuchelmörderisch 
                        erschossen und ausgeplündert worden. Man hält 
                        dafür, der Täter sey des Entleibten Reißgeferte 
                        gewesen, deme zwar ein Advocat aus gefänglichem 
                        Verhafft und der Sache geholffen, doch eine hitzige 
                        Krankheit, als er hirauf in den Krieg gangen, das Leben 
                        plötzlich abgekürtzet, und kaum zur Beicht 
                        und Empfahung des H. Abendmahls Zeit gelassen." 
                         
                        In der Chronik "Gefrees und 
                        seine Umgebung" sind auch einige interessante Einzelheiten 
                        über den Mordfall im Wald von Bucheck geschildert. 
                        Es wird berichtet: "Im Jahre 1687, den 4. Mai, 
                        zeigte Georg Schlehe, Rathsbürger von Berneck dahier 
                        an, daß er am Himmelfahrtstag abends 5 Uhr im 
                        Bucheck einen Mann, der erschlagen oder erschossen war, 
                        gefunden habe. Es war der Spitzenhändler Johann 
                        Friedrich Hänel, 39 Jahre alt und vom Dorfe Weyda 
                        in Sachsen. Sein Hemd, das noch hier auf dem Rathaus 
                        als Leibzeichen aufbewahrt liegt, war mit zwei Kugeln 
                        durchschossen. Er wurde am 12. Mai hier beerdigt. An 
                        dem Platz, wo er gefunden wurde, steht jetzt ein Denkstein, 
                        der diese grause Mordtat bezeichnet." (Bucka / 
                        Heland 1986)   |