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 Landkreis Hof 

Stadt Münchberg 

Steinkreuz 

1. Lage
Landkreis: Hof/S
Gemeinde: Münchberg

Ort:  „Zuerst stand das Steinkreuz links am Wege nach Mechlenreuth, vor dem Brücklein über den Käsbach. Jahrelang war es dann am Gartenzaun des Autohauses Hahn im Süden der Stadt zu sehen, wo der verrohrte Käsbach verläuft. Dies war kein würdiger Platz, zumal der Stein so tief eingesunken war, dass die Einmeißelungen zur Hälfte verschwanden. Im Sommer 1985 ließ die Stadt Münchberg das Steinkreuz erneut versetzen. Es steht jetzt auf der Grünfläche in der Gabelung der alten und neuen Sparnecker Straße, etwa 120 m weiter stadteinwärts.“ (Bucka/Heland)

Objekt-Bezeichnung: Steinkreuz

2. Beschreibung
„Das Steinkreuz aus Gneis hat nur einen Arm. … Im Kreuzstamm ist auf der Vorderseite in einem fast runden Kreis ein Kreuz eingemeißelt. Auf der Rückseite befindet sich im Kreuzungsfeld ebenfalls ein 11 x 11 cm großes Kreuz, das am alten Standort verdeckt war.“  (Bucka/Heland)

Überlieferung: Während des 30jährigen Krieges musste wieder einmal die Bevölkerung in den nahen Wäldern Schutz suchen. Auch der Besitzer eines Trüpfhäusleins an der Sparnecker Straße hatte mit seiner Familie Hals über Kopf flüchten müssen. Eines Nachts kehrte er kurz in sein kleines Anwesen zurück, um nach dem Rechten zu sehen und auch Verschiedenes zu holen. Das flackernde Licht hinter den Fenstern verriet zwei umherstreifenden, auf Plündern eingestellten Soldaten die Anwesenheit des Hausbesitzers. Der überraschte und vor Angst schlotternde Mann übergab schließlich schweren Herzens den letzten Laib Brot und den letzten Käse. Die beiden ausgehungerten Männer spalteten mit einem Säbelhieb das Brot und den Käse. Bei dieser nicht ganz alltäglichen Art von Teilung wurde natürlich nicht jeder Teil gleich groß. Jeder von den beiden wollte nun das größere Stück haben. Es entstand ein Handgemenge, das sich vom Haus bis zu dem Bächlein hinzog. Zum Schluss hatten sich beide Soldaten mit ihren Waffen gegenseitig umgebracht. Am nächsten Tag begrub der Bauer mit einigen Nachbarn die beiden Toten an Ort und Stelle. Seit dieser Zeit soll das Bächlein der Käsbach und das Haus, in dem die Soldaten eingedrungen waren, die Käshütte heißen.“  (Bucka/Heland)

3.      Maße / Material
77 : 45 : 18 – 26 cm / Gneis

4.      Literatur/Quellenangabe
Bucka, Hans und Heland, Oskar, Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Lkr. Hof und in der Stadt Hof, Hof, 1986.
Dietel, Das Steinkreuz am Käsbach, Münchberg-Helmbrechtser Zeitung, Nr. 7 vom 2. 7. 1955.
Breuer, Landkreis Münchberg, Bayer. Kunstdenkmale, 13/1961.

5.Erfasser
Paul Basler
Zeppelinstr. 16a, 95126 Schwarzenbach/S
Telefon /E-Mail 09284/8723   PaulBasler@web.de

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