Der Kornberg
im Fichtelgebirge
Der Großer Kornberg mit 827
m ü.NN ist ein stark bewaldeter, mächtiger
Bergrücken aus Granit, in den unteren Lagen grobkörnig,
oben feinkörnig. Er ist der nordöstliche Eckpunkt
des Fichtelgebirgs-Hufeisens, der den Übergang
zum Elstergebirge bildet. Urkundlich wird er 1317 als
„Kurnberg“ genannt, was Mühlenberg bedeutet, nach
dem am Nordwest-Hang vorhanden gewesenen Ort Mühlhausen
benannt. Auf dem unbewaldeten Gipfel steht der 25 m
hohe Aussichtsturm Schönburgwarte und der ehemalige
Radarturm der Bundeswehr. Der Nordweg (Hauptwanderweg
des Fichtelgebirgsvereins) führt über den
Berggipfel, markierte Wanderwege aus allen Richtungen
zeigen dem Wanderer den Weg zu ihm hinauf. Über
den Großen Kornberg verläuft die Grenze der
Landkreise Hof und Wunsiedel.
Wintersport Skizentrum Kornberg:
Skilift mit zwei Abfahrtsstrecken, 700 m lang; Kleinskilift
mit Übungshang; Skiloipen; Parkplatz beim Kornberghaus:
https://kornberg.bayern/sommer
Der Kleine Kornberg mit 678 m ü.NN
ist westlich vom Großen Kornberg gelegen. Die
bewaldete Höhe wird 1317 urkundlich „der Junge
Kurnberg“ genannt. Viele stillgelegte Steinbrüche
zeugen vom einstigen Granitabbau.
Großer Stein
am Kornberg
Der Große Kornberg im Fichtelgebirge
(827 m ü.NN) ist ein „Grenzberg“. Über ihn
verläuft die Grenze zwischen den Landkreisen Hof/Saale
und Wunsiedel i. Fichtelgebirge, die vielen Grenzsteine
weisen auch auf die Forstgrenzen von Staatswald, Hospitalstiftung
Hof und die Rittergutswaldung Sophienreuth hin. Hinsichtlich
der Grenzsteine kommt es häufig zu Verwechselungen
zwischen dem „Großen Stein“ und dem „Hohen Rainstein“.
Letztgenannter Grenzstein mit Einmeißelung ST.W
(= Staatswald) und der Ziffer 640 wird als „Hoher Rainstein“
bezeichnet, weil er etwas größer ausgefallen
ist als die übrigen Grenzsteine.
Viel interessanter ist der „Große
Stein“ (Höhe ca. 2m, Breite ca. 3m), der am blau-weiß
markierten Wanderweg von Schönwald nach Göringsreuth
(„Waldgaststätte Pfarrhaus“) liegt und mit vielen
Einmeißelungen versehen wurde, die nachfolgend
erläutert werden:
JCR = Johann Christoph
Raithel, Forstmeister zu Kirchenlamitz
CGPO = Christoph Georg
Philipp Otto, Oberförster im Forstamt Martinlamitz
+ 1631 HS + =
Jahr der Verrainung und Hospitalstiftung
RV 1784 = Rainung
erneuert 1784
Der „Große Stein“ steht auf
der Grenze Staatsforst/Privatwald. Unmittelbar neben
dem Stein steht ein Grenzstein mit den Buchstaben „KW“
= Königlicher Wald und „HSP“ = Hospitalstiftung
Hof sowie die Nummer „637“.
Auch die Sage hat sich des Steines
bemächtigt. Ein Schatz aus dem Dreißigjährigen
Krieg soll unter ihm verborgen liegen. In einer anderen
Geschichte wird erzählt, dass zwei Steinhauer wegen
einer Kräftemessung ihn an seinen jetzigen Standort
gewälzt hätten. Die Buchstaben J.C.R. hatte
man auch jahrzehntelang als „Jesus Christus Rex“ gedeutet
und man vermutete eine Begräbnisstätte unter
dem Stein.
(Text: Dietmar Herrmann, Wunsiedel;
Foto: Günter Reizammer, Waldershof).
|