|
Die Schönburgwarte
Anziehungspunkt
wird aber stets der Aussichtsturm "Schönburgwarte"
sein. Der 1954 eingeweihte Turm ist nicht das erste
Bauwerk, das auf dem Kornberg stand. Im Herbst 1849
wurde von Zimmermeister Ulrich Hallmeyer aus Kirchenlamitz
ein der Landesvermessung dienender hölzerner Turm
von 70 Fuß Höhe auf einem Steinfundament
errichtet. 20 Mann arbeiteten zwei Wochen lang am Bauwerk,
das 460 Gulden kostete. Als es baufällig wurde,
errichtete die Sektion Fichtelgebirge des Deutsch-Österreichischen
Alpenvereins (Vorgängerin des FGV) 1885 einen 23
Meter hohen Aussichtsturm aus Holz (Planung von Baurat
Winnerling, Wunsiedel; Bauausführung durch Zimmermeister
Böhringer, Wunsiedel; Kosten 626 Mark; Einweihungsfeier
am 2.8.1885). Den Bauplatz und das benötigte Holz
spendete Prinz Ernst von Schönburg-Waldenburg,
weshalb das Bauwerk den Namen "Schönburgwarte"
erhielt. Im März 1897 stürzte dieser Holzturm
in sich zusammen, noch im Laufe des Jahres beschloß
der FGV die Errichtung eines Steinturmes. 1898 beschäftigte
sich Stadtbaurat Thomas aus Hof mit den Planungsarbeiten.
Es wurden Geldspenden gesammelt, wozu auch die Alpenvereinssektion
Asch 365 Mark und der Vogtländische Touristenverein
100 Mark beitrugen. Baumeister Luding von Pilgramsreuth
erhielt den Auftrag, das 19,2 Meter hohe Bauwerk zu
errichten, das 7800 Mark verschlang. Am 24. Juni 1900
konnte der steinerne Rundbau in feierlicher Weise der
Öffentlichkeit übergeben werden. Leider waren
schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit
wieder Ausbesserungsarbeiten erforderlich, denn der
Turm zeigte bedenkliche Risse und mußte mit Eisenringen
umgeben werden. 1930 war ein Teil der Turmzinnen herabgefallen
und der Aufgang im Inneren mußte ausgebessert
werden. Es verging kein Jahr, in dem die Schönburgwarte
nicht Reparaturkosten verschlang. 1936 kam eine fachmännische
Untersuchung zu dem Ergebnis, daß der Kornbergturm
wegen Baufälligkeit einem Neubau Platz machen müsse.
Am 4. Dezember 1938 erfolgte aus Sicherheitsgründen
die Sprengung des Rundturmes. Einige Monate vor der
Sprengung beschäftigte sich der FGV mit einem Neubau,
der "Adolf-Hitler-Turm" heißen sollte.
Die Bemühungen um einen raschen Wiederaufbau wurden
durch den 2. Weltkrieg zunichte gemacht.
Am 30. August
1952 wurde ein "Verein zum Wiederaufbau des Kornbergturmes"
gegründet, der Geldmittel für den Neubau sammelte,
damit der Kornberggipfel wieder zu einer Aussichtswarte
kommen konnte. Bereits am 23. August 1953 begann man
mit dem Neubau (Planung : Oberstadtbaurat i.R. Rudorf,
Hof; Bauausführung: Firma Augsten & Scheuerlein,
Hof) Am 10. Oktober 1954 versammelten sich etwa 4000
Wanderer zur feierlichen Einweihung und Übergabe
des Turmes an die Öffentlichkeit. Der viereckige
Turm mit 26 Meter Gesamthöhe, auf den 114 Steinstufen
führen, verschlang 62000 DM Baukosten, die durch
Spenden und Zuschüsse aufgebracht wurden.
Am 31. Mai 1959
ging die Schönburgwarte offiziell an den Fichtelgebirgsverein
über, als der Förderverein aufgelöst
wurde. Die umliegenden FGV-Ortsgruppen Marktleuthen,
Niederlamitz, Rehau, Schönwald, Schwarzenbach/Saale,
Selb und Selb-Plößberg übernahmen die
Turmbetreuung. 1960 haben Mitglieder der FGV-Ortsgruppe
Niederlamitz mit tatkräftiger Unterstützung
der Firma Reul-Granit AG einen steinernen Panoramazeiger
auf der Turmbrüstung angebracht. An der Eingangsseite
zum Turminnern befindet sich eine große Steintafel
mit den Daten des Turmes, die die Firma Reul-Granit
AG zum Selbstkostenpreis geliefert hat. 1964, zum 10jährigen
Bestehen des Turmes, erhielt die Schönburgwarte
einen Turmgeist. Dies ist ein aus Granit gehauenes Männlein,
welches im Turmeingang seine Aufstellung fand und die
Aufschrift trägt "Der Turmgeist dankt für
Deine Spende".
Wie bei allen
Bauwerken des FGV in exponierter Lage erfordert auch
die Schönburgwarte eine ständige bauliche
Betreuung, die von den vorgenannten FGV-Ortsgruppen
nun schon 40 Jahre in vorbildlicher Weise geleistet
wird.
Aussichtsturm 1885 - 1897
Aussichtsturm 1900 - 1938
Aussichtsturm ab 1954
Turmhöhe 25 m
Aussichtsplattform 850m ü. NN |