Bayern-Fichtelgebirge >>> Königin-Luise-Jahr-2005

Die Burgen

Die älteste urkundliche Erwähnung einer Burg stammt aus dem Jahr 1352, als Albrecht Nothaft zu Thierstein den Burggrafen Johann und Albrecht von Nürnberg den Berg und Burgstall genannt der „Luchsperg gelegen bi dem wünsidel“ verkauft. Aus dieser Urkunde kann man erkennen, dass die Burg damals schon zerstört war.

Die alten Fichtelgebirgs-Beschreiber wissen jedenfalls, dass es sich um zwei „Räuberwarten“ gehandelt hat, die durch die Egerer zerstört wurden. Wer jedoch die Burgen errichtet hat, welche Ausmaße sie hatten und wann sie zerstört wurden, wird wohl nie geklärt werden können.


Mauerrest der nördlichen Losburg um 1930

 

Die Zerstörung der Raubschlösser auf der Losburg
Von Dietmar Herrmann

Um Wunsiedel herum gab es einstmals zwölf Raubnester, die einander treffliche Hilfe in ihrer Bosheit leisteten. Die gott- und edellosen Edelleute waren berüchtigt für Plündern, Rauben, Morden und machten die Straßen unsicher. Zu den Raubnestern gehörte auch die damalige Losburg. Der Stadtmagistrat zu Eger dachte allen Ernstes darüber nach, wie diesem höchstschädlichen Treiben abgeholfen werden könne. Sie merkten wohl, dass die Verwirklichung des Vorhabens wegen der steilen Felsenwildnis, auf der die Losburgen standen, nur sehr schwer zu verwirklichen wäre. Zum Scheitern verurteilt wäre da ein Angriff mit Gewalt. Nur mit List wären die „Unthiere“ in die Falle zu bringen!

Als eines Tages die Besitzer der beiden „Losburgischen Castellen“ wieder einmal auf Raub ausgingen und nur die Wachen zurück blieben, wurde solches den egerischen Herren durch ausgeschickte Kundschafter sogleich heimlich mitgeteilt. Eine schon längere Zeit bereit gehaltene bewehrte Mannschaft hatte sich unter den Felsen und Bäumen postiert. Alsdann ließen sie eben so viel Mann mit eben dergleichen Montur und Pferden, wie die Ausgezogenen, den Berg anmarschieren und sich den Schlössern nähern. Die Schlosswachen meinten, die Ihrigen wären es und kämen mit guter Beute zurück, weswegen sie solche ohne Bedenken einmarschieren ließen. In diesem Augenblick wurden sie niedergestoßen und auf ein Zeichen hin rückte der gesamte Hinterhalt an. Alles, was ihnen unter die Hand kam, machten sie nieder und ohne zu Verweilen fingen sie an, die zwei Raubnester zu zerstören. Sie ließen nicht nach, bis alles zu einem Steinhaufen geworden war.

(Nacherzählung und zum besseren Verständnis etwas verändert aus dem Buch „Ausführliche Beschreibung des Fichtel-Berges“ von J. Chr. Pachelbel, 1716, S. 64).

Bayern-Fichtelgebirge >>> Königin-Luise-Jahr-2005