Bayern-Fichtelgebirge >>> Ochsenkopf

1. Gipfelfelsen-„Thurmschlagfelsen“

Turmschlagfelsen

Der höchste natürliche Punkt des Ochsenkopfes ist der Felsen, auf dem der Sächsische Vermessungspfeiler steht: 1024 m ü.NN. Man erreicht ihn unmittelbar südlich des Eingangs zur Asenturm-Gaststätte.
In alten Schriften wird dieser Platz als „Thurmschlagfelsen“ bezeichnet, da sich hier auf diesem Granitfelsen der erste „Vermessungsturm“ befunden hat. Nördlich des Eingangs zur Asenturm-Gaststätte, zur Skiabfahrt-Nord zu, ist der Rest eines Granitblockmeeres zu sehen, das ein geschütztes Naturdenkmal ist.

 

2. Wahrzeichenfelsen

Wahrzeichenfelsen

Im nordwestlichen Gipfelbereich des Ochsenkopfes befindet sich die bekannte Felsengruppe, in der ein Stierhaupt und die Buchstaben „iGW“ eingemeißelt sind: das Wahrzeichen des Berges, wie man auf Hinweisschildern erfährt. Der Wissenschaft und auch der regionalen Heimatforschung ist es bisher nicht gelungen zu ergründen, wer das Wahrzeichen angebracht hat und aus welchem Grund dies tatsächlich geschah. Vermutet wird, dass es sich ursprünglich um ein bergmännisches Erkennungszeichen gehandelt haben muss, das später verändert wurde. Im Jahr 1495 hat Lorenz von Ploben zu Nürnberg ein „Bergwerk am Fichtelberg bey dem OchsenKopf“ zu Lehen erhalten. Die Buchstaben bedeuten i(n) G.(Georgii) W. (Wilhelmi), das sind die Anfangsbuchstaben des Markgrafen Georg Wilhelm. Auch könnte es sich um ein religiöses Zeichen gehandelt haben. Magister Johann Will berichtet im Jahr 1692, dass es „zween in stein gehauene Ochsen-Köpfe“ gegeben hat und eine Säule mit einem Ochsenkopf-Bildnis. Der zweite Ochsenkopfste in wurde bisher nicht gefunden, die Säule mit dem Ochsenkopfbildnis entdeckte im Jahr 2003 Heimatkundler Max Braun im Boden liegend und stellte sie wieder auf.
Viele Sagen ranken sich um den Ochsenkopf und das Ochsenkopfbildnis. Eine Sage, die bisher nur sehr wenig Beachtung fand, behauptet, der Ochsenkopf wäre die Grenze zwischen den Franken und slawischen Wenden gewesen. Die Wenden haben auf dem Fichtelberg ihren höchsten Gott – die Sonne – verehrt. Die Sonne galt ihnen als die Beschützerin und Erhalterin der Erde. Zu den wendischen Festen ließen sie Freudenfeuer empor zum Himmel flammen und trieben heilige Stiere um das Feuer herum. Der Stier war nach ihrer Lehre der Sonne heilig, er galt bei den Wenden deshalb als das lebende Zeichen der Stärke, Kraft und Männlichkeit. Während die Wenden von der einen Seite den Fichtelberg bestiegen, kamen von der anderen die Franken und auch sie opferten ihren Göttern dort oben. Es kam da natürlich zu natürlich öfter zu Zusammenstößen au f dem Ochsenkopf. Durch die Hochzeit einer wendischen Königstochter mit einem Frankenfürsten sei ein gemeinsames Friedensfest der beiden Völker gefeiert worden, die sich in Zukunft eng vermischten. Als Friedenszeichen wurde ein Stierkopf in Stein gehauen und bei diesem Steinzeichen der Treuebund geschlossen.


3. Schneeloch

Schneeloch

Beim Abstieg vom Ochsenkopfgipfel auf dem blau-weiß markierten Wanderweg in Richtung Bischofsgrün kommt der Wanderer unmittelbar nach dem Wahrzeichenfelsen und etwa 200 m vom Asenturm entfernt zu einem mit einem Eisengitter umgebenen Bodenloch, dem sagenumwobenen „Schneeloch“. Hier sollen die alten Venetianer „Kleinodien in großem Werthe“ und edle Metall wie Gold gefunden haben.
Die Speläogruppe Nordbayern hat im August 1988 die Hohlräume des Schneelochs vermessen und dabei folgendes festgestellt: Gesamtlänge 10 m, Tiefe 2,5 m, Horizontalerstreckung 8 m.
Bergbautätigkeiten konnten beim Schneeloch bisher nicht nachgewiesen werden und scheinen unwahrscheinlich gewesen zu sein. 1679 heißt es: „Jn alten Schacht unter den Ochsen Kopf (= Wahrzeichenfelsen) ist gar keine Anzeige auf Metalla (= Metall) gefunden worden“.


4. Goethefelsen

Goethefelsen

Der Goethefelsen auf dem Ochsenkopfgipfel ist Teil einer Felsrippe, die auf dem Berg nach Südosten zieht; er ist ein geschütztes Naturdenkmal. Seinen Namen verdankt er Johann Wolfgang von Goethe, der ihn am 1. Juli 1785 bei seiner großen Fichtelgebirgswanderung von Wunsiedel zum Ochsenkopf besuchte und zeichnete. Früher hieß der Felsen Dreiadlerfelsen, Dreiadelsfelsen oder auch Dreiahornfelsen.

 

5. Friedrichsfels

Friedrichsfels

Südöstlich des Goethefelsens, also auf der Südseite des Ochsenkopfes, steht eine Felsengruppe abseits von markierten Wanderwegen, weshalb sie auch nicht näher bekannt ist. Man sieht die Felsen, wenn man vom Ochsenkopfgipfel auf dem „Schmiererweg“ (gesperrte Forststraße) hinuntergeht in Richtung Parkplatz beim Besucherbergwerk Gleißingerfels bei Fichtelberg-Neubau. Die imposanten Felsen stehen etwa 100 m östlich dieser Straße und es ist sehr schwierig, durch felsiges Gelände und starken Baumbewuchs dorthin zu gelangen.
Aus älteren Aufzeichnungen erfahren wir, dass das Felsenareal früher „Friedrichfelsen“ hieß. Es wurde nach dem Bayreuther Markgrafen Friedrich benannt, der von 1735 bis 1763 das Markgrafenthum Bayreuth regierte.


6. Weißmainfels

Weißmainfels

Die mächtige Felsengruppe „Weißmainfelsen“ (höchster Punkt 929 m ü.NN) aus Kerngranit mit Wollsackverwitterung ist ein geschütztes Naturdenkmal und liegt am Ost-Hang des Ochsenkopfes, am Wanderweg Mittelweg vom Seehausparkplatz an der B 303 zum Ochsenkopfgipfel. Man erreicht den Aussichtspunkt auch auf dem Goetheweg, der von Karches zu ihm führt.
Auf den höchsten Felsen führen seit 1878 Steinstufen und Treppen; es besteht eine beschränkte Aussicht zum Waldstein, auf das Schneebergmassiv, zum Kösseinestock und zu den Basaltkegeln bei Kemnath. Eine aus Proterobas-Gestein hergestellte Tafel erleichtert die Orientierung.
An der Nord-Ost-Seite des Felsens sollen Reste eines Bergwerksschachtes, "Venedigerstollen" genannt, vorhanden sein. Bei der Felsengruppe, die südwestlich liegt in Richtung Weißmainquelle, ist eine kleine Felsenhöhle zu sehen.
Der Name der Felsengruppe wurde früher „weisen Männern“, den Druiden zugeordnet, weshalb man ihn „Weißmannsfelsen“ nannte. Er steht aber in Zusammenhang mit der nahegelegenen Weißmainquelle.


7. Hügelfelsen

Hügelfelsen

Vom Rathaus in Bischofsgrün führt der Weg durch den Ort südlich in das Ochsenkopfgebiet hinauf. Wir folgen dem Schild „Hügelfelsen“. Der bequeme Weg kommt zunächst zum im Jahr 2003 eingeweihten Walderlebnispfad und weiter bergan mit dem Fränkischen Gebirgsweg zum Hügelfelsen.
Der Hügelfelsen (745 m ü.NN) ist eine Granit-Felsburg und ein geschütztes Naturdenkmal. Man sieht hier besonders gut die matratzenartigen Verwitterungsformen des Granits. Im unteren Bereich der Felsgruppe befindet sich eine große Granithöhle, die nur sehr schwer zu erreichen ist.
Bereits im Jahr 1811 wird der „Hügel an der nördlichen Niederung des Ochsenkopfes“ erwähnt, „wo die Natur ein sehenswerthes Felsengebäude mit verschiedenen schönen Höhlen und Grotten versehen aufgethürmt hat.“ Die oberste Plattform der Felsengruppe, die touristisch erschlossen ist, ist ein beliebter Aussichtspunkt, gesichert mit einem Eisengeländer. Unter uns liegt der beliebte Ferienort Bischofsgrün.

Im südöstlichen Steinareal gibt es mehrere „Druidenschüsseln“, das sind Verwitterungsmulden im Granit.


8. Opferwanne

Opferwanne
Etwa 900 m westlich von Karches (Gemeinde Bischofsgrün) und unterhalb der B 303 liegt in der Waldabteilung Fischerloh ein eigenartiger Granitblock: Länge etwa 3 m, Breite 2 m, Höhe 0,5 m, in der Mitte eine muldenartige Vertiefung. Die Höhe des Muldenrandes beträgt 25 cm bzw. 50 cm. Zu sehen ist ferner ein 2 cm breiter und 20 cm tiefer Spalt (Ablaufrinne?).
Bei dem als „Opferwanne“ bezeichneten Granitblock ist nicht eindeutig geklärt, ob die Hohlform (Wannenform) natürlichen Ursprungs ist oder ob sie, wie der Name aussagt, für prähistorische Rituale nachbearbeitet wurde. Anderenorts wird darauf hingewiesen, dass die Opferwanne eine „Nassaufbereitungsanlage“ für ein nahegelegenes Bergwerk gewesen sein soll. Durch die Ablaufrinne könnte es sich aber auch um einen Pechstein handeln, in dem Baumharz für die Pechherstellung gewonnen wurde.

Nach wissenschaftlichen Untersuchungen setzt sich die Erkenntnis durch, dass solche Mulden, Schüsseln und Wannen, wie man sie häufig im Fichtelgebirge findet, durch Verwitterung, Auswaschung und Erosion entstanden sind.
Der sehenswerte Felsblock aus Kerngranit ist ein geschütztes Naturdenkmal.


9. Brand- und Feuerherdfelsen

Brand und Feuerherdfelsen
Nördlich der Gemeinde Fichtelberg, am Osthang des Ochsenkopfes, liegen die Brand- und Feuerherd-Felsen aus Kerngranit. Die lockeren Felsburgen mit stark gerundeten Wollsackbildungen sind geschützte Naturdenkmale.
Woher die Namen „Brand- und Feuerherd“ stammen, konnte bisher nicht ermittelt werden. Bei einer der Felsengruppen handelt es sich um den Grenzstein Nr. 40 der alten Landesgrenze aus dem Jahr 1536. Die Zahl 40 + ist im Felsen links unten eingemeißelt worden.

 

10. Kleines Ochsenköpfle

Kleines Ochsenköpfle

Auf dem „Schmiererweg“ vom Besucherbergwerk Gleißingerfels zum Ochsenkopfgipfel steht westlich der Forststraße ein Granitblock, in den ein Stierhaupt eingemeißelt ist und die Jahreszahl 1827. Darunter sieht man die Buchstaben MMvN und CPvF. Vermutet wird, dass sich hier Steinhauer von Neubau (vN) und von Fichtelberg (vF) verewigt haben, wobei die Namen nicht mehr festgestellt werden konnten.
Das kleine Ochsenköpfel ist das Gegenstück zum großen Ochsenkopfbildnis auf dem Gipfel des Berges (siehe Wahrzeichenfelsen).

 

11. Gleißingerfels – Alter Schacht

Gleißingerfels

Westlich von Fichtelberg-Neubau liegt das ehemalige Bergbaurevier Gleißingerfels, wo einst Silbereisen (Eisenglanz, Eisenglimmer) abgebaut wurde. Ein Schaubergwerk lädt zum Besuch ein.
Vom Parkplatz des Besucherbergwerks Gleißingerfels führt die Forststraße bergan zum Gipfel des Ochsenkopfes. Die Forststraße „Schmiererweg“ ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt und dient dem Personal des Sendeturmes und der Tagesgaststätte Asenturm sowie den Lieferanten als Zufahrt.
Westlich der Forststraße sind im Wald Schürfgräben und Pingen zu sehen, die einst zum Bergbaugebiet gehörten. Das Areal ist Landschaftsschutzgebiet (LSG), bei Begehung ist Vorsicht geboten. (Geotopnummer 472G001).


12. Hurtig-Felsen

Hurtig-Fels

Westlich des Feuerwehrgerätehauses in Fichtelberg, zwischen der Fichtelnaab und dem Anstieg zum Kalvarienberg sehen wir eine kleine Sitzgruppe nahe eines geologischen Aufschlusses: den „Hurtigfelsen“. Auf einer Gedenktafel steht: „HURTIG-FELSEN 1886 - 1933“. Die kleine Anlage erinnert an Oberlehrer Franz Hurtig aus Leipzig, der ab 1886 als Begründer der Sommerfrische Fichtelberg gilt.

Durch Anlage von Wanderwegen und Aussichtspunkten (z.B. Luginsland) im Gemeindegebiet und durch Werbung in seiner sächsischen Heimat verhalf er Fichtelberg zu einer positiven Entwicklung des Fremdenverkehrs. 1933 wurde in seinem Beisein die Gedenktafel eingeweiht, am 19.7.1936 verlieh ihm die Gemeinde das Ehrenbürgerrecht.

 

13. Kaiserbergfelsen – Max-Reger-Felsen

Kaiserbergfelsen

Nordöstlich der Gemeinde Fichtelberg-Neubau steht auf dem Kaiserberg (777 m ü.NN) eine dickbankige Granitfelsengruppe mit Wollsackverwitterung und Überhängen. (ND, Geotopnummer 472R007).

Unmittelbar nördlich sehen wir im Hochwald einen halbkugelförmigen Granitfelsen mit dem Schild „Max Reger 14. August 1901, Gst: A. Böhm 1996“. Das Hinweisschild, gestiftet von Forstdirektor a.D. Anton Böhm erinnert an den Besuch des Komponisten Max Reger (geb. 19.03.1873 in Brand/Opf., gest. 11.05.1916 in Leipzig) an diesem Felsen. Eine Fotografie zeigt Max Reger im Jahr 1901 auf dem Felsen sitzend.

 

14. Sachsenruhe

Sachsenruhe

Von Fichtelberg führt im Norden ein Wanderweg, in der Bevölkerung „Plattensteig“ genannt, an den Sportplätzen vorbei zum Hochwald. Der Wanderweg wurde im Jahr 1898 von der Ortsgruppe Fichtelberg des Fichtelgebirgsvereins als „Touristensteig von Fichtelberg zur Platte“ angelegt. Die Urlaubsgäste hießen damals noch „Sommerfrischler“. Nach Erreichen des Waldes und einer gemütlichen Sitzgruppe steht eine Felsburg, die ein geschütztes Naturdenkmal ist. Gut sichtbar die matratzenartige Verwitterung des Randgranits, von einer saigeren Kluft durchbrochen.
Der Sachsenruhe-Felsen erinnert an Franz Hurtig (siehe Naturdenkmal „Hurtig-Felsen“), dem Förderer des Fichtelberger Fremdenverkehrs.

 

15. Luginsland-Felsen

Luginsland

Dem „Plattensteig“ folgend, kommt der Wanderer nördlich der „Sachsenruh“ zum Aussichtsfelsen „Luginsland“, eine imposante Granitfelsengruppe (751 m ü. NN) mit Besteigungsanlage, die mitten im Hochwald liegt. Die ersten Treppen und Geländer wurden im Frühjahr 1900 auf Veranlassung des Begründers des Fremdenverkehrs in Fichtelberg, Franz Hurtig installiert. Die Betreuung erfolgt durch Ortsgruppe Fichtelberg des Fichtelgebirgsvereins e.V.

 

16. Predigtstuhl

Predigtstuhl

Am „Plattensteig“ von Fichtelberg über die „Sachsenruhe“ und dem „Luginsland“ kommt der Wanderer zum „Predigtstuhl“, der nur wenig bekannt ist. Eine gewaltige Felsplatte liegt auf einer geringen Stützfläche auf einem Grundfelsen auf, nur selten sieht man solche Granitverwitterungsformationen im Fichtelgebirge.
Der Name Predigtstuhl taucht erstmals im Jahr 1811 bei Johann Heinrich Scherber auf, ohne das wir erfahren, warum der Felsen so genannt wird.

 

17. Felsenhügel „Nas`n“ bei Fichtelberg

Nasn Fichtelberg

Einer der ältesten Wanderwege im Fichtelgebirge führt östlich der Gemeinde Fichtelberg zum Gipfel der Platte, er heißt deshalb auch „Plattensteig“. Markierungszeichen: weißes Feld, blauer Querstrich.
Etwa 500 m bevor der Wanderweg den Quellenweg und die Bundesstraße 303 überquert, führt ein markierter Abstecher hinauf zu einem sehenswerten Granithügel (765 m ü.NN) mit einem kleinen Felsenlabyrinth, genannt die „Nas`n“ (= Nase). Eine Bank lädt zum Ausruhen ein, dem Wanderer bietet sich ein schöner Blick nach Mehlmeisel und zum Klausenberg.

 

18. Wackelstein („Kugelfisch“)

Wackelstein

Seit jeher allgemein bekannt sind der Wackelstein am Südwest-Fuß der Großen Kösseine, nordwestlich Schurbachs, mit ca. 1000 Zentnern Gewicht sowie der zur Felsengruppe „Zigeunersteine“ gehörende am Westhang des Großen Kornbergs, am Wanderweg Nordweg gelegen, mit ca. 5000 Zentnern. Weniger bekannt sein dürfte dagegen der Wackelstein am Ochsenkopf-Südhang, 180 Meter östlich des Unteren Fürstenbrunnens, an der Oberen Ringstraße.
Der kugelförmige Stein ist etwa 3,5 Meter hoch und hat einen mittleren Durchmesser von etwa 5,2 Metern. Sein Gewicht beträgt geschätzt 2700 Zentner. Der Stein lässt sich ebenso wie seine beiden „Kollegen“ am Kornberg und an der Kösseine mit Hilfe eines Holzriegels in eine Schaukelbewegung versetzen.
Der Wackelstein wurde durch das Anbringen von zwei Kupfertafeln zum Gedenkstein. Es wird an die in den Ötztaler Alpen am 21.04.1923 verunglückten Skifahrer und Bergsteiger Karl Rehm, Fritz Berthold und Hans Schmied aus Nürnberg erinnert, die im F

ichtelgebirge gut bekannt waren. Die Toten wurden auf dem Friedhof in Gries in Sellrain bestattet, die Totentafel an der Ochsenkopf-Ringstraße wurde am 05.02.1924 bei einer Gedenkfeier enthüllt

 

19. Rocksaumfelsen

Rocksaumfelsen

Die gewaltige Felsburg aus Kerngranit mit dem Namen „Rocksaumfelsen“ liegt am Süd-Ost-Hang des Ochsenkopfes (835 m ü.NN), zwischen der Skipiste Süd und der Trasse der Seilbahn. Sie ist ein geschütztes Naturdenkmal.


20. Drechselstein (auch Semmelstein)

Drechselstein
Unmittelbar am FGV-Unterkunftshauses „Ochsenkopfhaus“ im Ortsteil Fleckl der Gemeinde Warmensteinach (östlich der Sessellift-Talstation Süd) treffen wir auf den Wanderweg, der mit einem blauen Punkt auf weißem Grund gekennzeichnet ist und nördlich durch den Hochwald bergan zur Quelle der Fichtelnaab führt. Wir folgen diesem Weg nur etwa 100 Meter und kommen an eine imposante Felsengruppe, die weder in der Wanderkarte vermerkt ist noch eine besondere Bezeichnung hat. Recht eindrucksvoll ist hier die Verwitterung des Granits  zu beobachten. Wandern wir eine kurze Wegstrecke weiter, steht vor uns ein etwa acht Meter hoher Felsblock, mit dem wir uns etwas eingehender beschäftigen müssen, denn es handelt sich hier um den  „Drechselstein“, der nicht nur ein geschütztes Naturdenkmal ist, sondern auch ein Geschichtsdenkmal. Den Hinweis auf den Namen dieses Felsens erhält man in einer Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1536.

Durch das Ochsenkopfgebiet verlief früher die Landesgrenze zwischen den selbständigen Fürstentümern Oberpfalz-Bayern und der Markgrafschaft Bayreuth. Dem Grenzvertrag, der im Wortlaut vorliegt, entnehmen wir, dass für Abmarkungszeichen bevorzugt Felsen oder Felsgruppen verwendet wurden, in welche man Kreuze und fortlaufende Ziffern einmeißelte. Im Protokoll des Grenzverlaufs von 1536 lesen wir u.a.: „Darnach zu bayder Fürsten Hauptmarck einer, inn vermog ihrer position der Drechselstein genannt, daran von allter und ytzt baider Fursten wappen und 48 sambtt einen + eingehieben ist...“. Tatsächlich finden wir an der Ostseite des Felsens, an dem der markierte Wanderweg vorbeigeht, ein eingemeißeltes Kreuz, darunter die Ziffer 48. Links daneben dann das bayerische Wappen, auf der rechten Seite das der zollerischen Burggrafen von Nürnberg. Wie man dem Protokoll entnehmen kann, wurden die Wappen „von allter“, also schon vor 1536 eingemeißelt, wahrscheinlich bei der ersten Grenzfestlegung. Rätsel  gibt uns die Bezeichnung „Drechselstein“ auf, da bisher jegliche Namensdeutung fehlt.

Der Drechselstein besteht aus einem auffällig grobkörnigen Granit („Kerngranit“). In der Heimatliteratur finden wir für diesen Felsblock auch die Bezeichnung “Semmelstein“ wobei auch hierzu keine näheren Erläuterungen gegeben werden.  Betrachtet man das Felsgebilde von der Südseite, könnte man schon an die Form einer Semmel erinnert werden. Aber hat es 1536 schon „Semmeln“ gegeben?

 

21. Geomorphologische Besonderheiten

Zu einer Dauervergletscherung kam es im Fichtelgebirge während des Pleistozäns (Eiszeitalter) nicht, jedoch zeigte sich eine periglaziale Fazies. In den Höhenlagen kam es zu Dauervereisungen. Die Nivation (Abtragung unter Schnee) hat am Südwesthang des Ochsenkopfes eine Felsstufe entwickelt und der Eisschub hat die Klüfte zu einer ansehnlichen Höhle erweitert. Bereits Johann Heinrich Scherber hat 1811 auf solche Höhlen aufmerksam gemacht: „An der Nordwestseite der Gipfelaufdachung ist eine artige Grotte, worin eine Ruhebank von einem langen, quer hinlaufenden Steine gebildet wird, der, fortsetzend in das Geklüfte abgedrückt ist.

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