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Der Asenturm

Aussichtsturm und ganzjährig bewirtschaftete Tagesgaststätte auf dem Gipfel des Ochsenkopfes.

Eigentümer:
Fichtelgebirgsverein e.V.
Theresienstr. 2
95632 Wunsiedel
Tel. 09232 / 700 755
www.fichtelgebirgsverein.de

Anschrift:
Asenturm-Tagesgaststätte
Ochsenkopf
95485 Warmensteinach
Tel. 09276/252

Öffnungszeiten:
9.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Keine Übernachtungsmöglichkeit in der Asenturm-Tagesgaststätte!

Ruhetag:
Montag (Kiosk geöffnet)

Betreuung:
Fichtelgebirgsverein e.V.
Ortsgruppe Bischofsgrün

Pächter:
Familie Reichenberger
Eichenweg 33
95686 Fichtelberg
Sitzplätze:
Großer Gastraum mit 250 Sitzplätzen und herrlicher Aussicht.





 

 


Aus der Geschichte:

1878 bei der Gründung der "Sektion Fichtelgebirg" des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins (Vorgängerin des Fichtelgebirgsvereins) gab es auf dem Ochsenkopf bereits eine Aussichtswarte, es war ein Holzgerüst der Landesvermessung. 1876 hatte man dort eine steinerne Vermessungssäule aufgerichtet ("Sächsischer Vermessungspfeiler", heute noch vorhanden) und mit einem Holzgerüst umgeben. Später wurde dieses Gerüst als Aussichtsturm hergerichtet und etwas erhöht, doch 1894 war der Bau "sehr wacklich", wird berichtet. Zwar hat der FGV dieses Bauwerk immer wieder ausgebessert, 1896 erfolgte durch Forstmeister List aus Bischofsgrün ein Umbau und der Turm wurde um 10 Meter erhöht.

Das erste Mal beantragt die FGV-Ortsgruppe Bischofsgrün am 21.12.1902 beim FGV-Hauptverein den Bau eines festen Steinturmes und überweist einen Grundstock von 230 Mark als erste Rate. Es wird zwar der Beschluß für einen Turmbau gefaßt, doch es sollten noch Jahre für die Verwirklichung des Projektes vergehen, machte doch der Erste Weltkrieg alle Pläne vorerst zunichte. Erst 1922 hat die FGV-Hauptversammlung den einstigen Beschluß zum Turmbau wieder aufgegriffen und bestimmt, daß die beteiligten FGV-Ortsgruppen "in tunlichster Beschleunigung" die Unterlagen für einen Neubau beizubringen hätten.

Inzwischen wurden am 14.5.1922 auch die Pläne des Bayreuther Architekten Hans Reissinger vorgelegt, die großen Beifall fanden. Schwierig gestaltete sich die Beschaffung der notwendigen Geldmittel, man entschloß sich trotz der beginnenden Inflation für eine Spendenaktion unter den FGV-Ortsgruppen. Der Chronist schrieb damals: "Was halfen denn alle diese Papierscheine, die im Verlauf von Tagen und später sogar von Stunden wertlos geworden sind". Trotz aller Schwierigkeiten begann die Firma Häffner & Keil aus Bayreuth 1922 mit dem Turmbau und als das Geld knapp wurde, waren es die FGV-Mitglieder, die sich am Turmbau als Hilfskräfte beteiligten.

Sie waren in Grassemann und Fichtelberg untergebracht, begaben sich täglich an ihre Arbeitsstätte auf dem Berggipfel. Auch die Bischofsgrüner Schulen stellten sich in den Dienst der guten Sache, Schüler transportierten in ihren Rucksäcken Baumaterial zum Berggipfel. In den Wintermonaten ruhte dann die Bautätigkeit, wurde im Mai 1923 wieder aufgenommen und als dann der FGV wieder vor leeren Kassen stand, waren es Mitglieder der FGV-Ortsgruppen Hof, Bayreuth, Bischofsgrün, Fichtelberg, Münchberg und Schwarzenbach, die tatkräftig zupackten. Am 26.8.1923 konnte der Asenturm mit seinem kleinen Umbau als Wirtschaftsraum feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Aus allen Richtungen waren 5000 Menschen, teilweise mit Sonderzügen angereist, zum Gipfel des Ochsenkopfes geströmt. Fanfaren erklangen und "kerndeutsche" Reden wurden gehalten, wie der Chronist berichtet. Die Ausgaben für den Turmbau beliefen sich auf 2,5 Millarden Mark !

Der Name "Asenturm":

Anscheinend hat es anfangs Schwierigkeiten bei der Namensfindung für den Aussichtsturm gegeben, denn verschieden FGV-Ortsgruppen wehrten sich gegen den Namen "Bayreuther Turm", der ins Gespräch gebracht wurde. Auch bezüglich des Sinnspruchs für die Steintafel am Turm gab es verschiedene Meinungen, er müsse für alle Zeiten Inhalt haben, war die Meinung. Professor Ludwig Hacker aus Wunsiedel hatte folgenden Spruch vorgeschlagen: "Wetter und Sturm trotzt der Asenturm, Tu's ihm gleich, mein deutsches Reich!". Lebhaft wurde im seinerzeitigen FGV-Hauptausschuss über diesen Vorschlag diskutiert. Die Befürworter meinten, daß der Ochsenkopf schon immer ein heiliger Berg gewesen sei, wo die Asen, die germanischen Gottheiten wohnten. Gegner des Namens wiesen darauf hin, daß es keinerlei Anzeichen dafür gebe, daß hier eine germanische Kultur nachweisbar sei, weshalb der Name "Asen" und "Asenturm" abzulehnen sei. Nach einer "Kampfabstimmung" wurde dann doch der Hackersche Sinnspruch mit 12 gegen 4 Stimmen angenommen.

 

Asenturm-Sanierung kostet 1,2 Millionen
FGV und Förderverein blasen zum Spenden-Marathon.


Martin Schikora am 5. März 2016 in der Frankenpost Hof


Wunsiedel - 1,2 Millionen Euro kostet die Sanierung des Asenturms auf dem Ochsenkopf. Im Wunsiedler Haus haben Verantwortliche des Fördervereins Fichtelgebirge und des FGV jetzt darüber beraten, wie die Spendenaktion für die Sanierung gestaltet werden kann. Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg, und Vorstandsmitglied Dietmar Herrmann schilderten ihre Erfahrungen bei der Spendenaktion für die Sanierung des Kösseinehauses vor fast zwei Jahrzehnten.


Sybille Kießling vom Förderverein meinte, es gebe auch Unterstützungsmöglichkeiten bei der Sommerlounge. Als Pate für die Spendenaktion trete künftig der stellvertretende Vorsitzende Stephan Müller auf.


Die Sanierung der Freizeitanlage Asenturm auf dem Ochsenkopf schlägt nach den Vorausberechnungen des Fichtelgebirgsvereins mit rund 1,2 Millionen Euro zu Buche, erläuterte Vorsitzender Heinrich Henniger. Im Bauabschnitt I sollen 350 000 Euro investiert werden für Brandschutzmaßnahmen, eine neue Toilettenanlage, Boden- und Wand-Sanierung. Größter Brocken in diesem Bauabschnitt sei die Heizungs- und Lüftungsanlage mit 140 000 Euro. Im zweiten Bauabschnitt, der 370 000 Euro kosten werde, sollen die Fenster, die Wandverkleidung, die Dacheindeckung und die Elektroinstallation auf den neuesten Stand gebracht werden. Kücheneinrichtung, die Beleuchtungsanlagen sowie die Wasserzu- und ableitungen im Bauabschnitt III schlagen mit 180 000 Euro zu Buche. Baunebenkosten erwarten die FGVler mit 170 000 Euro. Des Weiteren müssten für den Kanalbau, der 370 000 Euro koste, rund 100 000 Euro als Eigenanteil des Vereins aufgebracht werden.


Der Förderverein Fichtelgebirge unterstütze das Sanierungsprojekt auf dem Ochsenkopf mit dem Erlös der Sommerlounge, die in diesem Jahr am 4. August in Bischofsgrün stattfinden wird. "Dort fungiert der Fichtelgebirgsverein wiederum als Aussteller und Partner", kündigte Kießling an. Mit 1500 Euro aus der Vereinskasse habe der Förderverein bereits bei seiner Jahreshauptversammlung im Januar den Startschuss für einen Spenden-Marathon gegeben. Weitere 500 Euro von Unternehmer Josef Schmidt überreichte Sybille Kießling im Rahmen der Besprechung in Wunsiedel an FGV-Vorsitzenden Heinrich Henniger. Für sie ist klar: "Trotz Fördermitteln verbleibt ein Eigenanteil, der für den Fichtelgebirgsverein alleine nicht zu stemmen ist." Da das Gipfelhaus auf dem Ochsenkopf von großer Bedeutung für den Tourismus sei, sagte Kießling: "Das geht uns alle an."


Wilfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg, und der FGV-Referent für Heimatgeschichte, Museen und volkskundliche Sammlungen, Dietmar Herrmann, erläuterten den Sitzungsteilnehmern ihre Erfahrungen und die Konzeption, die man 1999 beim letzten größeren Sanierungsprojekt auf der Kösseine praktiziert hatte. Wie Pfahler betonte, geht es insbesondere um die Schaffung eines Wir-Gefühls, getreu dem Motto "Viele Menschen schaffen viel". Stephan Müller vom Förderverein Fichtelgebirge, der künftig als Pate für den Fichtelgebirgsverein tätig sein wird, stieß ins gleiche Horn. "Mit der Sommerlounge in Bischofsgrün haben wir die ideale Plattform, um weitere Spenden für das Leuchtturmprojekt zu generieren." Im Namen des Fichtelgebirgsvereins dankte Vorsitzender Heinrich Henniger für die Unterstützung. In den nächsten Tagen werde sich nun ein kleinerer Kreis zusammenfinden, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

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