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Der
Hohe Steinwald – südliches Fichtelgebirge
Der Hohe Steinwald ist ein mächtiger
Granitrücken im südöstlichen Fichtelgebirge,
der durch die Senke von Waldershof-Pullenreuth vom Kösseinestock
getrennt ist. Er bildet mit dem Fichtelgebirge eine
geologische Einheit. Urkundlich wird er 1568 "Steinwaldt"
wegen seiner vielen Granitfelsengruppen so genannt.
Eventuell hieß das Waldgebiet früher auch,
nach der Burg benannt, "Weißensteinwald",
was urkundlich jedoch noch nicht nachgewiesen ist. Das
ca. 15.000 ha große Waldgebiet gehört im
südöstlichen Teil dem Freiherrn von Gemmingen-Hornberg
auf Friedenfels, im westlichen Teil dem bayerischen
Staat. Infolge der groben Beschaffenheit der Granite
verwittern diese rasch und führen zu reizvollen
Felsbildungen, wie Zipfeltannen-, Saubad-, Räuber-,
Huber-, Vogel-, Reiseneggerfelsen und Katzentrögel.
Gute Ausblicke bieten sich von der Burgruine Weißenstein
und vom höchsten Punkt des Bergrückens, der
946 m hohen Platte mit Oberpfalzturm. Markierte Wanderwege
führen durch das ruhige Waldgebiet, für das
der Naturpark Steinwald e.V. gegründet wurde. Rund
um den Steinwald befinden sich die Urlaubsorte Erbendorf,
Neusorg, Pullenreuth, Waldershof, Fuchsmühl und
Friedenfels.
Es ist eine alte Streitfrage, ob
man den Steinwald zum Fichtelgebirge oder zum Oberpfälzer
Wald rechnen oder als selbständigen Gebirgszug
betrachten soll. Da er an drei Seiten von Phyllit umgeben
ist, welcher für das Fichtelgebirge typisch ist,
müsste man ihn diesem zurechnen. Auch morphologisch
hat er mehr Ähnlichkeit mit dem Fichtelgebirge
als mit dem Oberpfälzer Wald, von dem er außerdem
durch die weite Waldnaab-Wondreb-Senke, welche breiter
ist als die Waldershofer Senke, abgetrennt ist. (Hermann
Merkel im Buch „Der Landkreis Tirschenreuth“ (1980,
S. 175).
Es gibt keinen Zweifel, dass der Steinwald der Südschenkel
des Fichtelgebirgshufeisen ist. Es gibt zwar zwei Naturparke
(Naturpark Steinwald und Naturpark Fichtelgebirge),
es gibt aber nur einen „Naturraum“. Der Fichtelgebirgsverein
und der Oberpfälzer Waldverein kümmern sich
gemeinsam um die Wegemarkierung und die Felsbesteigungsanlagen.
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