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Königsheide und Kreuzsteingruppe
Die
Königsheide
Die Königsheide ist ein dem Ochsenkopf südwestlich
vorgelagerter bewaldeter Höhenrücken aus Gneisphyllit,
im Osten und Süden durch die Steinach, im Westen
durch die Fränkische Linie begrenzt. Die höchste
Erhebung ist der Hohberg (863 m ü.NN) mit dem Forstreviergrenzstein,
wegen seiner Form "Mahlsack" genannt. Viele
Bachläufe entspringen diesem Gebiet, Wanderwege
von Warmensteinach, Weidenberg, Nemmersdorf, Goldkronach
verlaufen über den Bergrücken. 1317 Wulwingesheide
genannt, 1542 erstmals Königsheide. Nach der Sage
soll hier ein großes Schloss gestanden haben und
nach einer Schlacht soll ein König in einem goldenen
Sarg mit seinen Schätzen beerdigt worden sein.
Rüstungs- und Knochenfunde beflügelten damals
die Fantasie der umliegenden Bewohner.
Das
markanteste Kleindenkmal in der Königsheide
ist der "Dreihirtenstein". Er ist ein alter
Grenzstein am weiß-blau-weiß
markierten Wanderweg zwischen Warmensteinach
und Nemmersdorf mit den Inschriften "Ein
Gott 1605", "Brandenburg",
"Kindsberg Weidenberg". Er markierte
ursprünglich die Grundbesitzergrenze
der Herren von Künsberg-Weidenberg,
der Herren von Laineck zu Nemmersdorf und
des Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth;
später wurden leider die Inschriften
verändert.In den 1970er Jahren wurde
bei einem (laienhaften) Restaurierungsversuch
das Wort "Leineck" in "Ein
Gott" verwandelt, zudem die ursprüngliche
Jahreszahl 1615 auf 1605 abgeändert.Ohne
dass die Jahreszahl bekannt ist, wurde aus
dem "Dreiherrenstein" der "Dreihirtenstein".Die
Sage berichtet nämlich, dass sich hier
drei Hirten in einem Streit gegenseitig
umgebracht haben sollen. |
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Der Popp-Gedenkstein steht am Wanderweg Rügersberg
- Königsheide und erinnert an Forstwart Friedrich
Popp, der im Dezember 1920 in unmittelbarer Nähe
von Wild- und Holzdieben erschossen wurde. Am 16.7.1921
fanden beerensuchende Frauen die Leiche des Waldwärters
in einer Grube. Erst 1927 konnte der Täter ermittelt
werden, im April 1928 wurde er vom Schwurgericht Bayreuth
verurteilt.
Am Westweg
zwischen Nemmersdorf und Kattersreuth steht das Fliegerdenkmal, das an den Absturz einer JU
52 am 25.11.1938 erinnert und bei dem die Viermannbesatzung
ums Leben kam.
Von den vielen Sagen der Königsheide
sei noch die vom Dreijungfernbrunnen erzählt. Der Dreijungfernbrunnen
ist eine in Stein gefasste Quelle südlich des Hohberges
auf der Königsheide. Die Sage berichtet, dass sich
drei Töchter des Herren von Weidenberg in der Wäldern
der Königsheide verirrt hatten. Nach einer Nacht
in der Waldeinsamkeit fanden sie beim Erwachen neben
ihrem Schlafplatz eine Quelle; das Läuten der Weidenberger
Kirchglocken wies ihnen anschließend den Weg zu
ihrem Heimatort zurück.
Die
Kreuzsteingruppe
Die Kreuzsteingruppe ist ein dicht bewaldeter Bergrücken
östlich des Steinachtales bis 838 m ü.NN ansteigend.
Früherer Name war "Nasse Heide". Südöstlich
vom höchsten Punkt befindet sich der Quellbereich
des Heinersbaches. Über den Bergrücken verlief
bis 1810 die Landesgrenze der Oberen Pfalz/Bayern und
der Markgrafschaft Bayreuth, die 1536 mit Grenzsteinen
und -zeichen versehen wurde. Das Rainungszeichen bestand
meist aus einem eingemeißelten Kreuz in einen
Fels, wovon der Name Kreuzstein abgeleitet werden darf.
Im südlichen
Bereich des Bergmassivs wird von reger Bergbautätigkeit
berichtet. Auf der Platte (830 m ü.NN) nördlich
von Poppenberg (Gem. Immenreuth) wurde im 15. Jahrhundert
Eisenerzbergbau betrieben. Beim Rotenfels, einer mächtigen,
rötlich schimmernden Felswand in den Flötzwaldungen
(740 m ü.NN) nördlich von Ahornberg (Gem.
Immenreuth) erfolgte 1507 Eisenerzabbau durch Wunsiedler
Bergleute, ab 1604 durch das Bergamt Gottesgab am Fichtelberg.
Wandern
wir noch zur Quelle der Haidenaab. Sie ist ein Quellarm
der Naab mit Ursprung (685 m ü.NN) am SW-Hang der
Platte, nördlich von Grub, Gem. Kirchenpingarten.
Die Quellfassung liegt am Westweg zwischen Poppenberg
und Hahnengrün. Früher ließ man das
Gewässer der Nassen Heide am Kreuzstein entspringen,
was ihr den Beinamen "Heide-" verlieh. Sie
rinnt vom Plattenhang nach Grub, zum Ort Haidenaab,
in einer weiten Mulde östlich am Rauhen Kulm vorbei
nach Pressath und mündet dann bei Luhe südlich
von Weiden in die Waldnaab und bringt damit ihr Wasser
über die Donau zum Schwarzen Meer. Der Bachlauf
wird 1285 erstmals urk. erwähnt bei der Abtretung
der Fischrechte an Herzog Ludwig des Strengen. |