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Weißenstädter
See
48 ha großer Freizeitsee westlich
von Weißenstadt, in der Einsattelung zwischen
Schneeberg und Waldstein; 1976 fertiggestellt; im Besitz
der Stadt Weißenstadt. Er liegt im Niederschlags-Einzugsgebiet
von Eger und Hirtenbach; Nennstauhöhe 613 m ü.NN;
größte Stautiefe 5 m. Zur Realisierung des
Projekts wurde ein Erddamm mit Lehmkern von ca. 6m Höhe
und 5,5m Kronenbreite in einer Länge von 1,5km
geschüttet. Nur im Bereich des Abflusses wurde
Beton eingebaut. Der Normalabfluß erfolgt durch
einen regulierbaren Weihermönch, der Hochwasserabfluß
durch regulierbare Schütze. Freizeitangebot: Baden,
Segeln, Surfen, Bootfahren, Angeln; Parkplätze
im Süden und Norden, ein 4 km langer Rundweg führt
um den See. Im nördlichen Bereich befindet sich
ein Vogelschutzgebiet. Bis 1820 hat es an dieser
Stelle bereits einen künstlich angelegten Stausee
gegeben, dessen Entstehung um das Jahr 1350 datiert
wird. 1476 wird er urkundlich im Stadtfreiheitsbrief
von Weißenstadt genannt, 1499 im Landbuch der
Sechsämter als "Großer Weiher"
mit 150 Tagwerk. Er gehörte dem Landesherren und
diente als "Hauptweiher" der Fischzucht. Das
Abfischen erfolgte alle zwei Jahre Ende Oktober, wobei
das Leerlaufen eine Woche dauerte. Ein reitender Bote
hatte die an der Eger liegenden Orte über den zu
erwartenden großen Wasserschwall zu unterrichten.
Die beiden Tage des Abfischens wurden durch
ein Festessen verschönert, zumal der Hoffischmeister
aus Bayreuth zugegen war im Gefolge höherer Beamter.
Die Ernte des Fischens, hauptsächlich Karpfen,
wurde in Holzfässern nach Bayreuth geschafft, 24
bis 25 Fuhrwerke waren dafür notwendig. Die Bauernschaft
der Umgebung wurde zur "Roßfrohn" herangezogen,
die Fuhrwerke waren drei Tage unterwegs. Am 1.1.1792
verkaufte Markgraf Carl Alexander die Markgrafschaft
Bayreuth und damit auch den Weißenstädter
Weiher an seine preußischen Vettern.
Die mittlerweile mit Verlust arbeitende Landfischerei
wurde aufgelöst, der Weiher an Privatpersonen verpachtet.
Am 26.9.1816 ordnete der bayerische Staat, zwischenzeitlich
Besitzer geworden, den öffentlichen Verkauf an
den meistbietenden an; erworben wurde er von dem Nürnberger
Nathan Salmstein, der 1820 das Gewässer trockenlegen
ließ und das so gewonnene Land in einzelnen Flurstücken
an die Bevölkerung verkaufte. Über 150 Jahre
lag die große Brachfläche unbenutzt liegen,
sie konnte wegen der Staunässe landwirtschaftlich
nicht genutzt werden. Nach mehrjährigen Vorbereitungen
erwarb die Stadt Weißenstadt die Flurstücke
des ehemaligen Weihergebietes, um den Erholungssee anzulegen.
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